Im Insolvenzfall der österreichischen Konzerngesellschaft Wirecard Central Eastern Europe GmbH mit Sitz in Graz ist am Dienstag am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz die Prüfungstagatzung über die Bühne gegangen. Bisher haben laut Angaben des AKV einschließlich der Dienstnehmer 365 Gläubiger Forderungen in der Höhe von rund sechs Millionen Euro angemeldet, "wovon circa 4,2 Millionen Euro auf unbedingte Insolvenzforderungen und 1,8 Millionen auf bedingte Insolvenzforderungen entfallen". Anerkannt seien vorerst Forderungen in der Höhe von rund 3,57 Millionen Euro worden, teilt der AKV mit.
Von fast 160 Mitarbeitern nur noch 22 beschäftigt
Von den 157 bei Insolvenzeröffnung beschäftigt gewesenen Dienstnehmer werden nur mehr 22 Dienstnehmer weiter beschäftigt.
"Beim schuldnerischen Unternehmen handelt es sich um einen Payment Service Provider, wobei erhebliche Teile des Umsatzes mit Gesellschaften aus dem Wirecard-Konzern erzielt wurden. Da die in Deutschland insolventen Konzerngesellschaften kaum mehr Leistungen im Bereich der IT-Software-Entwicklung benötigen, wurden auch bei der österreichischen Gesellschaft einzelne Unternehmensteilbereiche geschlossen", heißt es in einer Aussendung.
"Verkaufsverhandlungen mit zahlreichen Interessenten"
"Während des gesamten Insolvenzfortbetriebes konnten jedoch Überschüsse erzielt werden, sodass auch mit zahlreichen Interessenten Verkaufsverhandlungen geführt werden, dies in Abstimmung mit dem deutschen Insolvenzverwalter." Zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung bestanden erhebliche Guthaben, sodass im gegenständlichen Verfahren eine voraussichtlich nicht unbedeutende Quote ausgeschüttet werden könnte, so die Gläubigerschützer. "Dennoch werden die konzerninternen Verrechnungen, Gewinnausschüttungen und abgegebenen Patronatserklärungen nach der Verwertung in einer zweiten Phase des Insolvenzverfahrens eingehend geprüft werden."