Die börsennotierte Kärntner SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG hat im ersten Halbjahr trotz Krise ein Umsatzplus von zwei Prozent auf 42,1 Millionen Euro (2019: 41,4 Millionen) erzielt. Das gab das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung bekannt. Das Ergebnis nach Steuern stieg von 1,7 auf 2,9 Millionen Euro. Für das zweite Halbjahr rechnet man mit "schwierigen Zeiten", sieht sich aber gut aufgestellt.
Vorstand Klaus Einfalt: "In den ersten Wochen des Jahres konnten wir an das außergewöhnlich hohe Vorjahresniveau anknüpfen, bevor im März die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus für eine starke, aber kurze Irritation unserer Geschäfte sorgten." Eine starke Bautätigkeit und Investitionsbereitschaft insbesondere aus Industrie und Gewerbe sorgte zu Jahresbeginn für eine sehr gute Auftragslage, ehe diese durch die globalen Entwicklungen abgebremst wurde. Die Fortführung von Baustellen in Österreich sei nur marginal vom Lockdown betroffen gewesen, so Einfalt, in Ungarn und Rumänien gab es keinen offiziell verordneten Baustopp. Als Vorteil habe sich auch die Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten erwiesen.
Positives Halbjahr
Das führte zu einem positiven Halbjahresergebnis. Das EBIT liegt mit 5,1 Millionen Euro (2019: 3,1 Millionen) deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Das EBITDA stieg von 4,9 auf 7,0 Millionen Euro. Das Finanzergebnis beträgt minus 1,7 Millionen Euro (2019: minus 1,0 Millionen). Das Ergebnis vor Steuern stieg von 2,0 auf 3,4 Millionen Euro.
Die wirtschaftlichen Turbulenzen waren im ersten Halbjahr vor allem im Geschäftsbereich Hochbau und Wohnen spürbar. In diesem Segment konnte aufgrund des Rückgangs der Aufträge von Gewerbe- und Industriekunden das hohe Niveau im zweiten Quartal nicht zur Gänze gehalten werden. Der Umsatz schrumpfte von 25,3 auf 20,8 Millionen Euro, das sind 49,5 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Geschäftsbereich Tiefbau und Verkehr wuchs hingegen um 32 Prozent auf 21,3 Millionen Euro (2019: 16,1 Millionen) Diese Entwicklung zeige die Volatilität des Geschäfts in Osteuropa, sagte Einfalt. Dabei hätten die flexibel organisierten Werke dem Unternehmen einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil verschafft.
58 Prozent des Konzernumsatzes wurden mit 24,5 Millionen Euro in Ungarn erwirtschaftet, in Rumänien wurde eine Steigerung von 20 Prozent auf 11,9 Millionen Euro registriert. Das Rumänien-Geschäft trägt damit 28 Prozent zum Konzernumsatz bei. In Österreich stieg der Umsatz von 4,5 auf 5,0 Millionen Euro, der Heimmarkt trägt demnach zwölf Prozent zum Umsatz bei. Die Bilanzsumme betrug mit Ende Uni 92,6 Millionen Euro, das Eigenkapital lag bei 17,4 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg auf 18,8 Prozent. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf 75,2 Millionen Euro, davon 52,9 Millionen Finanzverbindlichkeiten. Insgesamt waren durchschnittlich 590 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (2019: 514). Davon waren 275 in Ungarn tätig, 250 in Rumänien und 65 in Österreich.