In Kroatien, das von Österreich und einigen anderen Ländern vergangene Woche wegen steigenden Infektionszahlen zum Corona-Risikogebiet erklärt wurde, befindet sich derzeit rund eine halbe Million Urlauber. Unter den 420.000 ausländischen Touristen, die am gestrigen Sonntag an der Adriaküste weilten, waren noch rund 10.000 Österreicher, erklräte der Nationale Tourismusverband (HTZ) auf APA-Anfrage.

Die meisten Touristen, die in Kroatien Urlaub machen, stammen aus Deutschland (150.000), gefolgt von heimischen (kroatischen) Urlaubern (100.000). Es folgen Touristen aus Polen (65.000), Slowenien (45.000), Tschechien (40.000), Ungarn (20.000) und Italien (15.000), teilte der HTZ mit. Die Zahlen bezogen sich auf jene Personen, die sich am gestrigen Sonntag im Land aufhielten.

Nicht beunruhigt

Die Tatsache, dass einzelne Länder Reisewarnungen für das Adria-Land verhängten, scheint die nationale Tourismusorganisation nicht besonders zu beunruhigen. "Obwohl solche Entscheidungen zu Verlangsamung von Trends und Tourismusverkehr aus bestimmten Märkten führen, sind die Ankündigungen für September und die Nachsaison gut, insbesondere aus den wichtigen europäischen Märkten, wo Kroatien nach wie vor zu den sicheren Ländern zählt", hieß es.

Der Höhepunkt der Sommersaison - in Kroatien zählt dazu die Periode zwischen 15. Juli und 15. August - ist laut HTZ vorbei, so dass die Urlauberzahlen schon in normalen Umständen in dieser Zeit zurückgehen würden. "Teilweise ist wegen der Tatsache, dass Kroatien von einzelnen Ländern auf die Liste der Risikoländer gestellt wurde, auch eine etwas verstärkte Abreise von Urlaubern zu spüren", hieß es. Ausschließlich aus den Ländern, wo Kroatien auf der sogenannten Roten Liste steht, mache sich dazu "eine gewisse Zahl" von Stornierungen bemerkbar.

Viele Österreicher abgereist

"Allerdings befinden sich derzeit weiterhin über 520.000 Touristen in Kroatien", betonte der HTZ mit Bezug auf die Statistik vom gestrigen Sonntag (23. August). Die Zahl ist verglichen mit wenigen Tagen davor allerdings wesentlich kleiner: noch am Donnerstag (19. August) wurden insgesamt noch 700.000 Urlauber gezählt.

Eine Woche davor gab es in Kroatien noch rund 800.000 Touristen, davon rund 39.000 Österreicher (Stand am 13. August). Rund 14.000 österreichische Urlauber traten am nachfolgenden Wochenende, noch bevor am vergangenen Montag die Reisewarnung in Kraft trat, die Heimreise an. Drei Tage später, am Sonntag 16. August, wurden noch 25.000 Österreicher gezählt, insgesamt gab es an jenem Tag 710.000 Urlauber im Adria-Land.

Touristiker zufrieden

Ein Vergleich mit dem August des Vorjahres zeigt, dass deutlich weniger Österreicher im Corona-Jahr ihren Urlaub in Kroatien verbrachten. Von einer Million Touristen, die am 18. August 2019 (Sonntag) registriert wurden, waren rund 60.000 österreichische Touristen. Die Woche danach (Sonntag, 25. August 2019) gab es unter 890.000 Touristen rund 66.000 Urlauber aus Österreich.

Der HTZ zeigt sich mit den bisherigen Resultaten zufrieden. Im August (bis zum 23. 8.) wurden 2,3 Millionen Ankünfte und 17,6 Millionen Nächtigungen registriert. Gemessen an den Übernachtungen wurden damit 67 Prozent des vorjährigen Ergebnisses erzielt. Im gesamten Jahr gab es 6,5 Millionen Ankünfte und über 44 Millionen Übernachtungen, was bei Nächtigungen 53 Prozent des Vorjahresresultates ausmacht. "Das sind ausgezeichnete Resultate, wenn man berücksichtigt, dass man in den ersten Einschätzungen für heuer ein Ergebnis von 30 bis 35 Prozent des vorjährigen erwartet hat", so der HTZ.