Einer der letzten großen Pläne von DO&CO-Gründer Attila Dogudan vor der Corona-Krise war nicht aufgegangen – und jetzt ist er heilfroh, dass er bei der Übernahme des einstigen Lufthansa-Caterers LSG nicht zum Zug gekommen ist. Denn die Pandemie ist wohl der historisch größte Einschnitt in das bis dahin massiv expandierende Unternehmen. Die Umsatz-Milliarde war greifbar. „Binnen einer Woche war sie weg,“ erzählt Dogudan im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Aus rund 300 Millionen Euro Plan-Umsatz wurden im ersten Quartal tatsächlich 32 und ein Verlust von 22 Millionen Euro.
Erwischt hat es alle Divisionen auf der ganzen Welt: Catering, Restaurant, Cafés, Hotels und Fußballstadien. Dogudan: „Unsere Zahlen spiegeln wider, dass die Welt zugesperrt hatte. So etwas war für mich bis zum Frühjahr völlig denkunmöglich.“ Für 4000 der zuvor 11.700 Mitarbeiter vor allem in den weltweit 32 Großküchen gab es schlagartig keine Arbeit mehr. Die anderen Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.
Kapitalerhöhung
In der Hauptversammlung holte sich der Vorstand zudem grünes Licht für eine Kapitalerhöhung um bis zu zehn Prozent des Grundkapitals, wenn Geld eingeschossen werden muss. „Wir haben Manövriermasse unter der Voraussetzung, dass das Geschäft demnächst zurückkommt. Es fängt auch wieder an, unsere Restaurants sind voll,“ sagt Dogudan.
„Irgendwann wird man auch wieder mehr fliegen, sonst geht ja alles zugrunde.“ Für die Produkte aus den Großküchen gibt es bereits neue Konzepte, kündigt der Konzern-Chef an. „Wir wollen DO&CO auch nach Hause bringen. Wir lernen noch, aber langfristig ist das spannend.“
Schlagzeilen macht DO&Co gerade in Deutschland, wo im Dezember die „Bayern München Fanwelt“ mit einem Boutique-Hotel und zwei Großrestaurants in Kombination mit dem Fanshop eröffnet wird.
Claudia Haase