Trotz der Coronakrise steige die Stimmung in der Kärntner Industrie wieder. Die Prognosen seien optimistisch, heißt es in einer Aussendung der Kärntner Industriellenvereinigung (IV). "Die Industriekonjunktur im zweiten Quartal spiegelt die allgemeine Unsicherheit wider. Licht und Schatten liegen in der Coronakrise sehr nahe beieinander," sagt Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten.

Die Geschäftslage werde immer noch von mehr als der Hälfte (52 Prozent) der Unternehmen als schlecht eingeschätzt. Begründet liege das wohl in erster Linie in der negativen Beurteilung der Auftragslage. Auch hier schlage das Pendel bei 56 Prozent der befragten Betriebe ins Minus aus. Tatsächlich würden die Aufträge zwar einbrechen, die Produktion laufe aber wieder "ganz gut" und dementsprechend auch die Lieferketten.

Die Auslastung der Produktion werde nur von zehn Prozent der Unternehmen im Vergleich zum Vorquartal als schlechter bezeichnet. 29 Prozent beurteilen die Produktionsauslastung mit "gut", 61 Prozent mit "durchschnittlich". 52 Prozent der Unternehmen gehen laut der Umfrage der IV davon aus, dass zu Jahresende die Geschäftslage in die positive Richtung ausschlagen wird. Nur sieben Prozent würden mit einer negativen Entwicklung rechnen.

Branchen entwickeln sich sehr unterschiedlich

Die einzelnen Branchen wiederum, so Springer, seien "sehr unterschiedlich unterwegs". Springer: "Den Verhältnissen entsprechend gut behauptet sich derzeit etwa die chemische Industrie, weniger gut die Elektro- und Elektronikindustrie. In den Bereichen Holz und Metall zeigt sich ein zwiespältiges Bild. Wir haben einige auch in der Krise boomende quer über die Branchen wirksame Bereiche wie die Medizintechnik. Auf der anderen Seite leidet fast jeder, der ein starkes Standbein in der Autozulieferindustrie hat."

Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Stärkung der Konjunktur sieht Springer "erfreulich" - von der Senkung der Körperschaftssteuer und der Erleichterung von Investitionen bis hin zur Verlängerung der Kurzarbeit. Einer Arbeitszeitverkürzung, wie sie von SPÖ ins Spiel gebracht wurde, erteilt der IV-Präsident aber "eine klare Absage".