Nach dem Bilanzskandal und der nachfolgenden Pleite der Wirecard kommen nun auch die Tochterfirmen des Konzerns in finanzielle Schwierigkeiten. Auch die Österreich-Tochter, die das Geschäft in Zentral- und Osteuropa verantwortete muss nun Insolvenz anmelden, wie die Kreditschützer des KSV1870, des AKV und der Creditreform bestätigen.
Der Firmensitz des Unternehmens ist in Graz. 152 Meschen arbeiten bei Wirecard CEE an den Standorten Wien und Graz. Die Passiva betragen 2,3 Millionen Euro, auf Aktivaseite stehen 1,7 Millionen Euro - hierbei handelt es sich aber größtenteils um Rückstellungen. 70 Gläubiger sind betroffen. Was auffällt: Laut Wirtschaftskompass wurde das Geschäftsjahr noch mit einem Gewinn von 8,2 Millionen Euro abgeschlossen.
Insolvenzursache ist die Lage im Mutterkonzern. Die größten Schuldner des Unternehmens sind die Wirecard Technologies und die Wirecard AG - beide in Insolvenz. Das Unternehmen rechnet daher nicht damit, dass die Rechnungen für bereits erbrachte Leistungen bezahlt werden. Auch fehlt die Fortführungszusage seitens des Konzerns.
Zur Insolvenzverwalterin wurden die Wiener Rechtsanwältin Ulla Reisch und der Grazer Rechtsanwalt Herbert Ortner ernannt.