Der österreichische Aktien-Leitindex ATX fiel seit Jahresbeginn 2020 um 29,5 Prozent. Beim ATX TR inklusive Dividenden lag das Minus bei 29,14 Prozent. International ist der ATX TR besser vergleichbar mit dem DAX.
Das Jahreshoch am 2. Jänner lag bei 6.208,00 Punkten, das Jahrestief am 18. März - nach dem Corona-Shutdown - bei 3.135,05 Punkten. Die Marktkapitalisierung aller heimischen, an der Wiener Börse notierten Unternehmen lag per 30. Juni 2020 bei 90,04 Milliarden Euro, teilte die Wiener Börse heute mit.
Zufrieden zeigt sich der Handelsplatz mit der Entwicklung der Umsätze - mit 39,18 Milliarden lagen sie mehr als ein Fünftel über der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Zahl der neu an der Börse gelisteten Anleihen habe sich im Jahresvergleich mehr als verdreifacht. Seit Beginn des Jahres habe es 1.020 neue Bond-Listings gegeben. 676 stammen von internationalen Kunden, darunter die Banco Bilbao Vizcaya Argentina, die zweitgrößte Bank Spaniens und eine der 50 größten Banken weltweit. Seit März ist sie der größte Anleiheemittent in Wien, so die Börse in einer Mitteilung.
Hohes Volumen
Der Aktienumsatz an der Wiener Börse lag im 1. Halbjahr bei 39,18 Milliarden Euro, ein Plus von 23,86 Prozent (1. Halbjahr 2019: 31,64 Milliarden Euro). Mit 6,53 Milliarden Euro liege der durchschnittliche Monatsumsatz in Wien auf dem höchsten Wert seit 2010.
Die umsatzstärksten österreichischen Aktien waren die Erste Group mit 7,09 Milliarden Euro, vor der OMV mit 5,51 Milliarden Euro und der Raiffeisen Bank International mit 3,34 Milliarden Euro. Auf Platz vier und fünf folgten die voestalpine (3,12 Milliarden Euro) und der Verbund (2,46 Milliarden Euro). Über 85 Prozent der Aktienumsätze an der Wiener Börse kamen von internationalen Handelsteilnehmern.
Börsenvorstand Christoph Boschan lobte heute den bisherigen Weg der Bundesregierung für den Kapitalmarkt, der nun rasch fortgesetzt werden müsse. "Dass mehr Unternehmen die heimische Börse nutzen, wird für künftiges Wachstum entscheidend sein. Während aktuell noch Kredite im Vordergrund stehen, wird bald die Stunde des Eigenkapitals schlagen. Denn der Weg aus der Krise führt langfristig nur über Rekapitalisierung", so Boschan.