Das Amtsgericht Essen hat für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und acht verbundene Unternehmen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet. Betroffen seien neben der Warenhauskette selbst die Tochterunternehmen Karstadt Sports, Galeria Logistik, Sportarena, Le Buffet, Dinea Gastronomie Karstadt Feinkost, Atrys I und Saks Fifth Avenue Off 5th Europe, teilte das Amtsgericht mit.
Der Mutterkonzern der deutschen Warenhauskette ist die Signa Holding des Tiroler Rene Benko. Der Unternehmer hatte vor wenigen Tagen angekündigt, 366 Mio. Euro für die Sanierung in die Hand nehmen zu wollen.
Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung schließt an das bisherige Schutzschirmverfahren an. Galeria Karstadt Kaufhof und Karstadt Sports reichten am Mittwoch beim Gericht die in den letzten Monaten erarbeiteten Insolvenzpläne mit den Details des Sanierungskonzepts ein. Das Gericht hat nun zu prüfen, ob die Pläne den gesetzlichen Voraussetzungen entsprechen. Zum Sachwalter wurde der Insolvenzexperte Frank Kebekus berufen, der die Unternehmen auch schon im Schutzschirm-Verfahren beaufsichtigt hatte.
Galeria Karstadt Kaufhof war durch die pandemiebedingte Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Nach den bisher bekannt gewordenen Sanierungsplänen sollen 62 der 172 Warenhäuser, sowie 20 der 30 Niederlassungen der Tochter Karstadt Sports geschlossen werden. Außerdem sollen 26 von 50 Karstadt-Feinkost-Filialen dicht machen.
Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Sachwalter anmelden. Eine erste Gläubigerversammlung könnte Anfang September stattfinden.