Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat am Mittwoch den Verzicht auf eine Staatsbeteiligung an den Austrian Airlines verteidigt. Dass diese nicht vereinbart worden ist, war zuvor unter anderem im Wiener Rathaus kritisch zur Kenntnis genommen worden. Blümel zeigte sich überzeugt, dass Wien und die Ostregion von der Lösung sehr profitieren würden.
"Die Verhandlungen haben lange gedauert und waren sehr intensiv. Wir haben von Beginn an keine Möglichkeit, die AUA mit Steuergeldern zu retten, ausgeschlossen", sagte der Minister und Wiener ÖVP-Chef in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Wiener Wirtschaftskammerpräsidenten Walter Ruck. Es sei vor allem um die Frage gegangen, was man im Gegenzug retour bekomme.
Standort als erste Priorität
"Und da war es nicht unsere erste Priorität, Eigentum als Staat zu erwerben. Da war es unsere erste Priorität, Arbeitsplätze zu erhalten, den Standort zu sichern und auch die Umwegrentabilität zu gewährleisten, die der Homecarrier AUA mit dem Drehkreuz für die gesamte Region leistet. Das war die gesamte Priorität und das haben wir erreicht", zeigte sich Blümel überzeugt. Für die Region, für den Städte- und Kongresstourismus sei dies sehr wichtig.
"Ohne eine Sicherung der AUA wäre es wesentlich schwerer, hier eine Perspektive für die Unternehmerinnen und Unternehmer zu bieten." Für die Amtssitze der UNO oder der OSZE etwa sei eine direkte Erreichbarkeit und ein Langstreckendrehkreuz Grundvoraussetzung: "Ohne AUA auch keine Weltstadt Wien und darum war es wichtig, dass wir diesen Weg gehen.
Nicht jeder Schaden behebbar
Die Frage, ob man die Lage etwa der Gastronomie unterschätzt habe, verneinte Blümel. Er verstehe jede einzelne Emotion, vor allem wenn das persönliche Lebenswerk in Mitleidenschaft gezogen werde, sagte Blümel heute.
"Wir tun alles, um die Auswirkungen der Krise möglichst abzufedern." Man könne aber nicht jeden Schaden, der durch die Coronakrise verursacht werde, beheben können. Im internationalen Vergleich gelinge das aber gut, zeigte sich der Finanzminister überzeugt. Mit Querfeld sei er bereits direkt in Kontakt gewesen, versicherte er.