Der Vorarlberger Wäschehersteller Huber ist insolvent. Am Donnerstag hat man für vier der Gesellschaften einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverantwortung am Landesgericht Feldkirch eingereicht. 120 Mitarbeiter sind davon betroffen, alle in Vorarlberg. Dass weitere, die in den Huber-Shops arbeiten, dazu kämen, sei nicht ausgeschlossen. Schon länger war bekannt, dass Huber über eine weitere Finanzierung verhandelte, die Gespräche sind nun offenbar gescheitert.

Keine Finanzspritze mehr

Seit Monaten wurde über finanzielle Schwierigkeiten des Unternehmens gemunkelt. Eine der Hausbanken hat sich nun offenbar gegen eine weitere Finanzspritze gewehrt, die Gespräche mit dem Bankenkonsortium scheiterten.

Bei den Gesellschaften, für die ein Sanierungsverfahren eingeleitet wurde, handelt es sich um die Huber Holding AG, Arula GmbH, Huber Shop GmbH und Huber Tricot GmbH. Daneben seien keine weiteren Gesellschaften des Konzerns betroffen, hieß es. Der Betrieb in allen Gesellschaften der Gruppe laufe unverändert weiter, die Liquidität sei in Abstimmung mit den finanzierenden Banken gesichert. Eine andere Überbrückung, der durch die Coronakrise verursachten Umsatz- und Liquiditätslücken von unter 20 Millionen Euro sei bedauerlicherweise trotz aller Bemühungen bisher nicht möglich gewesen, trotz einer "äußerst positiven Geschäftsentwicklung nach Wiedereröffnung des Handels". Die Restrukturierungsmaßnahmen würden gemeinsam mit den Sanierungsverwaltern umgesetzt, "sodass die Huber Gruppe gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen wird".

Das traditionsreiche Unternehmen, das seit 2017 der malaysisch-chinesische Textilindustrielle Robert Ng besitzt und führt, strebt demnach nun ein gerichtliches Sanierungsverfahren an und soll in kleinerem Rahmen weitergeführt werden. Das bedeutet den Abbau von 120 Mitarbeitern in allen Bereichen des Unternehmens, mehrere Huber-Shops stehen zur Disposition. Der Gang zum Insolvenzrichter soll noch am Donnerstag oder am Freitag erfolgen.