30 bis 40 Prozent des "Normalumsatzes" aus Vor-Corona-Zeiten: Auf diesem doch recht bescheidenen Niveau pendeln sich die Umsätze vieler Kärntner Gastronomiebetriebe derzeit ein. Das ergab eine Vielzahl von Rückmeldungen an Stefan Sternad, dem Fachgruppenobmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer, nach den ersten vier Tagen, in denen Cafés, Restaurants und Wirtshäuser wieder öffnen durften. Einige wenige Cafés und Haubenlokale melden eine bessere Auslastung.
"Es ist nicht das, was wir erhofft haben, aber das, was zu erwarten war", sagt Sternad. Es fehlten vor allem Urlauber, auch sei die Verunsicherung bei Gästen weiterhin spürbar. Dennoch ist die Stimmung in den Lokalen positiv, ortet Sternad: "Man spürt die Dankbarkeit in beiden Richtungen – von Gästen und Wirten." Zufrieden ist der Gastronomiesprecher aber noch lange nicht – er erwartet "die wöchentliche Überprüfung der Maskenpflicht. Gerade im Sommer wäre es schwer, damit zu arbeiten." Und er appelliert, die 100-Personen-Regel für die Kultur "muss analog auch für uns etwa bei Hochzeiten gelten".
Cafés aktuell besser besucht
Dass Cafés aktuell besser besucht sind als Speiselokale, bemerkt auch der Klagenfurter Gastronom Peter Haas, der das Bierlokal "Augustin" sowie das Restaurant "Landhaushof" und das Café "Domgassner" betreibt. "Im Kaffeehaus ist schon wieder fast alles wie vor der Schließung. Das soziale Bedürfnis in dieser Hinsicht scheint groß zu sein", sagt Haas. Spürbar sei der Rückgang der Gäste hingegen im Landhaushof, wo normalerweise sehr viele Touristen einkehren. Und im "Augustin" im Einkaufszentrum City Arkaden seien der Freitag und Samstag von der Frequenz her "gut" gewesen. Mehr habe man sich auch nicht erwartet. Am Montag hingegen sei sehr wenig los gewesen. Im Schnitt betrage der Umsatzrückgang bis zu 40 Prozent.
Auch im Hirter Braukeller in Hirt liegt der Rückgang verglichen mit dem Mai des Vorjahres bei rund 45 Prozent, so Niki Riegler, Chef der Hirter Brauerei. Viele Gäste seien irrtümlich der Meinung, dass man vorab reservieren müsse. "Das stimmt aber nicht. Man kann einfach vorbeikommen. Das Einzige, was sich geändert hat, ist, dass man vor Ort vom Kellner zum Platz gebracht wird. Es gibt keine Reservierungspflicht." Wer sich ausschließlich im Gastgarten aufhält, braucht auch keine Maske. Diese sei lediglich beim Betreten des Gebäudes vorgeschrieben und wenn man zur Toilette gehe.
Um für Gäste attraktiv zu sein, hat sich der Braukeller für die kommenden Wochen für den Biergarten ein Themenprogramm überlegt. Am Donnerstag gibt es "Sommerfrische" mit frischen Fischen, am Freitag passend zum Thema "Urlaub" Calamari, Souflaki und mehr und samstags wird dann traditionell gegrillt.