Der Deutsche Städtetag sieht Überlegungen zur Schließung zahlreicher Standorte des deutschen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof mit großer Sorge. Die Kette gehört zur Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko.
"Trotz aller Umwälzungen durch den Internethandel und die Folgen der Coronakrise sind die traditionsreichen Kaufhäuser dieses Handelsunternehmens wichtige Arbeitgeber und Versorgungszentren vor Ort", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der dpa.
Sie zögen Menschen in Innenstädte und nutzten damit auch dem Einzelhandel in ihrem Umfeld. Die Städte seien daran interessiert, die Innenstädte für Bewohner und Besucher attraktiv zu halten und gleichzeitig möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. "Deshalb müssen möglichst viele Kaufhausstandorte bestehen bleiben – es darf hier nicht zu einem Kahlschlag kommen", betonte Dedy. Wenn Häuser tatsächlich nicht weitergeführt werden könnten, seien rasche Gespräche des Unternehmens mit den Städten über eine künftige Nutzung nötig. Es gehe darum, Strategien zu entwickeln, um negative Auswirkungen abzumildern.
Am Freitag waren Pläne bekanntgeworden, bis zu 80 der derzeit noch gut 170 Filialen des Unternehmens bei der anstehenden Sanierung zu schließen. Das sieht der Entwurf eines Sanierungskonzeptes für den Handelsriesen vor, der nach dpa-Informationen dem Gesamtbetriebsrat und Gläubigervertretern vorgelegt wurde. Ein Sprecher des Konzerns betonte, das Unternehmen wolle Spekulationen nicht kommentieren.