Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) fordert im Gegenzug für staatliche Hilfen an die Austrian Airlines (AUA) eine Standortgarantie für die Regionalflughäfen in den Bundesländern. Stelzer ist derzeit auch Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz. Seit Wochen laufen Verhandlungen zu den AUA-Staatshilfen.
Es sei wichtig für die Bundesländer, dass sie "ans Flugnetz angeschlossen" seien, sagte der oberösterreichische Landeshauptmann am Samstag im Ö1-"Morgenjournal" des ORF-Radio. Der Staat dürfe sich bei der AUA-Rettung "nur dann einbringen, wenn es wichtige Bedingungen gibt, die von der Fluglinie auch erfüllt werden".
In den westlichen Bundesländern Salzburg und Tirol wurde bereits von den ÖVP-Landeshauptmännern eine Standortgarantie auch für die jeweiligen Regionalflughäfen gefordert. Für Tirol, Salzburg und Teile Oberösterreichs ist das Drehkreuz München wichtiger als Wien-Schwechat. Für die Vorarlberger ist auch Zürich näher gelegen.
Die Suche nach zukunftsfähigen Lösungen für die Lufthansa-Tochter AUA geht mit Hochdruck weiter. Gestern, Freitag, gab es ein Treffen von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit Vertretern von Wien und Niederösterreich, AUA und Flughafen Wien, Gewerkschaftern sowie ÖBAG und COFAG. Die Zeit drängt, denn die Unternehmensberatung PwC will kommenden Montag ihre Einschätzung über die wirtschaftlichen Aussichten der AUA vorlegen.
Aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie hebt die AUA im Normalbetrieb nicht vor dem 8. Juni ab. Die österreichische Fluglinie hatte ihren Linienflugbetrieb am 19. März eingestellt und ist seither nur mehr für Sonderflüge abgehoben.