Mit diesem Gutschein will man die von der Coronakrise gebeutelte Gastronomie, die am Freitag wieder aufsperren darf, ankurbeln, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch.
In den Genuss kommen sämtliche 950.000 Hauptwohnsitz-Haushalte in der Bundeshauptstadt, erklärte der Bürgermeister bei einem Pressetermin. Ein-Personen-Haushalte erhalten einen Bon von 25 Euro, Mehr-Personen-Haushalte einen 50-Euro-Gutschein. Dieser kann dann in allen teilnehmenden Restaurants und Kaffeehäusern bis Ende September eingelöst werden. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Alkoholische Getränke können mit Steuergeld nicht konsumiert werden.
Stadt lässt sich Aktion 40 Millionen Euro kosten
Die Stadt lässt sich die Aktion im Wahljahr 40 Mio. Euro kosten - vorausgesetzt, sämtliche Gutscheine werden auch eingelöst. "Ja, wir können uns das leisten", sagte Ludwig. Denn man habe in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet, um in schwierigen Zeiten benötigte Mittel einsetzen zu können. Immerhin gehe es um 6.000 Wirtshausbetriebe mit rund 60.000 Beschäftigten. Dazu kommen noch einmal 3.000 Kaffeesieder.
Zum Vergleich: Die Wiener Gastronomie erwirtschaftet pro Jahr laut Ludwig rund 1,4 Mrd. Euro. Man wolle der Gastronomie einen "Schub" geben und mit den Gutscheinen die Wienerinnen und Wiener dazu anregen, "ihre" Cafes, Beisln und Wirtshäuser zu besuchen, erklärte der Bürgermeister.
Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck sah in den Bons "Stimulanzien" für das Wiederhochfahren der seit zwei Monaten geschlossenen Betriebe. Wie viele Lokale am Freitag in der Stadt wieder aufsperren und wie viele mittelfristig die Krise überstehen werden, lasse sich derzeit nicht abschätzen, sagte Ruck gegenüber der APA. Größere Restaurants und Kaffeehäuser würden es wegen der höheren Platzkapazität wohl leichter haben als kleine. Und auch der Schanigarten werde in den kommenden Monaten wichtig sein.
Generell rechnet Ruck mit Umsatzeinbußen von 40 bis 50 Prozent in der gesamten Branche. Neben den Sicherheitsauflagen - etwa größere Abstände zwischen den einzelnen Tischen und einer begrenzten Personenanzahl pro Tisch - würden auch die ausbleibenden Touristen für erhebliche Umsatzeinbußen sorgen: "Wir hatten im Vorjahr mehr als 17 Millionen Nächtigungen. Die werden uns heuer abgehen", so der Kammerchef.