"Ihr könnt eure Lieblingsspeise bei uns vorbestellen und abholen", ist auf der Homepage des Klagenfurter Restaurants Schweizerhaus zu lesen. Und beim Francobollo in St. Jakob im Rosental findet sich online eine eigene "Take Away Karte". Mit dieser Form des Abholservice haben in den vergangenen Wochen auch viele andere Lokale in Kärnten zumindest einen geringen Umsatz erwirtschaftet.
Während der Service in Nicht-Corona-Zeiten von 700 bis 800 Betrieben angeboten wird, waren es in den vergangenen Wochen zwischen 1200 und 1300 Gastwirte, die vor allem ihre Stammgäste bekocht haben, so Guntram Jilka, Geschäftsführer der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer Kärnten.
"Wir raten den Wirten, die den Abholservice jetzt erfolgreich angeboten haben, damit auch weiterzumachen, wenn die Lokale ab 15. Mai wieder aufsperren dürfen", sagt Jilka. Er glaubt, dass so 10 bis 15 Prozent zusätzlich umgesetzt werden könnten.
"Wir werden Abhol- und Lieferservice auf jeden Fall weiter anbieten", sagt Manuel Di Bartolo vom Restaurant Bottega in Klagenfurt. Es sei zumindest zum Teil eine Kompensation für den Umsatz, der entgehe, weil die Abstandsregeln eingehalten werden müssen. Anstatt der sonst mehr als 70 Tische könnten nämlich nur 35 besetzt werden.
Erstaunt darüber, wie gut der Abholservice in den vergangenen Wochen angenommen wurde, ist Stefan Rauter vom Restaurant Francobollo in St. Jakob im Rosental. Er und sein Bruder Christoph hatten für ihre Gäste sieben Tage die Woche Speisen im Angebot. Und auch künftig sollen die Kunden Pizza & Co. nicht nur vor Ort konsumieren, sondern auch mitnehmen können.
"Konsumverhalten hat sich geändert"
Den erfolgreich eingeführten Service sogar noch weiter ausbauen will Daniel Ramsbacher, Chef der Cantina Mexicana und des Juicy Lucy in Spittal an der Drau. Gemeinsam mit der Tennishalle, dem Renegade und dem Weißen Rössl ist er gerade dabei, eine Liefer-App zu entwickeln, die in den kommenden Tagen online gehen soll. Zusätzlich zum Angebot in den Lokalen selbst und der Möglichkeit der Selbstabholung, die beibehalten wird, soll so zusätzliches Geld in die Kasse kommen. Und Ramsbacher glaubt auch, dass das Konsumverhalten der Gäste sich teilweise geändert hat: "Der Trend geht in die Richtung, dass die Leute mehr zu Hause bleiben, und Speisen eben bestellen oder abholen."
Astrid Jäger