In diesen Minuten wird in Brüssel die Wirtschaftsprognose der EU für das weitere Jahr veröffentlicht. Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der Kommission, sprach von einem "symmetrischen Schock", von dem alle EU-Länder betroffen seien und das in jedem Land zu einer Rezession führen werde. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni ergänzte, das Europa auf eine Wirtschaftskrise zusteuere, die es so seit der Großen Depression nicht mehr gegeben habe.

Doch die Auswirkungen werden nicht überall gleich zu spüren sein, sie sind asymmetrisch. Beim Rückgang des Bruttoinlandsprodukts wird Österreich mit 5,5 Prozent ausgewiesen - es liegt damit mit Polen (-4,3 Prozent), Luxemburg (-5,4), Malta (-5,8) oder Dänemark (-5,9) aber immer noch in jenem Bereich auf der Liste, der etwas besser aussteigt. Am anderen Ende der Skala sind: Griechenland (-9,7), Italien (-9,5) Spanien (-9,4) oder Kroatien (-9,1).

EU-weit wird mit einem BIP-Rückgang von rund 7,5 Prozent gerechnet, 2021 könnte es dann wieder einen Zuwachs von etwa 6 Prozent geben. Für die Eurozone wird für 2020 ein Rekord-Rückgang von 7,7 Prozent und im nächsten Jahr ein Plus von 6,3 Prozent erwartet. Gentiloni und Dombrovskis wiesen aber darauf hin, dass die Prognosen extrem abhängig sei von den tatsächlichen Entwicklungen der kommenden Monate. Es gehe unter anderem um die Frage, wie schnell die Grenzsperren wieder aufgehoben werden können.

Österreich

Österreich wird attestiert, besonders rasch gehandelt zu haben, was dazu beitragen könnte, dass sich das Land im kommenden Jahr leichter erholen würde als andere Länder. Allerdings wird der Faktor Tourismus ausdrücklich erwähnt, dessen Entwicklung nun eine zentrale Rolle spielt. Der Arbeitsmarkt, so die Prognose, könnte sich in der zweiten Jahreshälfte wieder leicht erholen. Die Arbeitslosenrate sollte in weiterer Folge von heuer 5,8 Prozent im Jahr 2021 wieder auf 4,9 Prozent sinken.