Hunderte Reisebüros und Reiseveranstalter stehen vor dem Aus. "Ein Aufsperren macht derzeit keinen Sinn", sagte ÖRV-Präsident Josef Peterleithner im Ö1-"Morgenjournal". Die Arbeit, die derzeit anfällt, "kann auch bei Kurzarbeit im Home-Office gemacht werden."
Aufsperren macht derzeit keinen Sinn. "Es wird storniert, es wird vielleicht umgebucht, aber es gibt so gut wie keine Neubuchungen, vereinzelt für den Winter beziehungsweise für den Sommer 2021", berichtete der Reiseexperte am Dienstag. Kurzarbeit alleine rette die Branche nicht. "Weil derzeit haben die Reisebüros und Reiseveranstalter nur Ausgaben - an teuren Personalkosten, an teuren Mietkosten beziehungsweise auch durch die Rückzahlung der Anzahlungen der Kunden, die schon gebucht haben", erklärte der ÖRV-Chef.
Vor Ausbruch der Krise haben bereits viele eine Reise gebucht. "Man muss sich vorstellen, dass bis zur Coronakrise bereits fast 50 Prozent der Sommerurlaube gebucht gewesen sind, also vom Gesamtumsatz sind es sicherlich weit über die Milliardengrenze hinaus, wobei vielfach nur eine Anzahlung geleistet worden ist, die jetzt zurückgezahlt werden muss, weil es ja derzeit keine Reisemöglichkeiten gibt", erläuterte Peterleithner die Situation.
Jetzt ist finanzielle Unterstützung dringend nötig. "Die Branche braucht einerseits eine Entschädigung der bereits erbrachten Leistung für Reisen, die eben nicht stattgefunden haben, dann einen finanziellen Schutzschirm zur Abdeckung der laufenden Kosten, weil die nicht mehr zurückverdient werden können - wir brauchen das analog zum Härtefonds", so der ÖRV-Präsident. Sollte die Krise länger dauern, brauche es auch eine Verlängerung der Kurzarbeit.
Die Reisebüros hoffen nun darauf, dass viele einen Urlaub in Österreich bei ihnen buchen. Die Hotels öffnen Ende Mai. Wann man wieder ins Ausland reisen kann, ist noch nicht absehbar.