Neu und wissenswert

Die aktuelle Lage am Freitag

18:46 Uhr: 7,5 Millionen US-Arbeitslose nicht in der Statistik

Die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen in den USA im April liegt nach Angaben der Regierung wohl um rund sieben Millionen höher als offiziell angegeben. Das Arbeitsministerium erklärte am Freitag, bei der Erhebung der Zahlen für April seien 8,1 Millionen Personen als "abwesend aus nicht näher benannten Gründen" gemeldet worden. Üblicherweise liege diese Zahl aber nur bei 620.000. "Unsere Annahme ist, dass diese 7,5 Millionen Arbeitnehmer eigentlich als 'unbeschäftigt wegen vorübergehender Entlassung' hätten gemeldet werden müssen", hieß es in einem Anhang zu dem offiziellen Arbeitsmarkt-Bericht. Wären sie so eingestuft worden, hätte die Arbeitslosenquote bei 19,5 Prozent gelegen, hieß es. Das Arbeitsministerium hatte die Quote am heutigen Freitag offiziell mit 14,7 Prozent angegeben.

18:31 Uhr: Kammer gegen Luftfahrt-Kollektivvertrag

In den Differenzen um Sparpakete und Kollektivverträge bei den von der Coronakrise hart getroffenen heimischen Fluggesellschaften hat die Gewerkschaft ihre Langzeitforderung nach einem Branchenkollektivvertrag für die Beschäftigten aller Airlines im Land bekräftigt. In der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) will man davon weiter nichts wissen. Aus der Berufsgruppe Luftfahrt in der WKÖ hieß es am Freitag dazu, "jetzt ist nicht der Zeitpunkt für realitätsferne Forderungen." Viel eher müsse man alles daransetzen, in gemeinsamen Verhandlungen Arbeitsplätze am Standort Österreich zu sichern. "Solange es keine EU-weite Regelung gibt, kann trotz eines Branchen-KV jede ausländische Airline Österreich zu ihren eigenen Konditionen anfliegen", argumentiert die Kammer.

17:00 Uhr: Lenzing und Palmers produzieren FFP2-Masken

Das vor zwei Wochen von Lenzing und Palmers gegründete Joint Venture Hygiene Austria LP GmbH will ab Mitte Mai neben Mund-Nasen-Masken auch FFP2-Schutzmasken in Wiener Neudorf (NÖ) herstellen. Mit einer neuen Maschine können nun nach Unternehmensangaben vom Freitag auch die partikelfilternden Halbmasken produziert werden.

16:00 Uhr: Beatmungsgerät aus der Steiermark Serienreif

Die Obdacher Firma Hage Sondermaschinenbau hat zusammen mit der Medizinischen Universität Graz innerhalb von wenigen Wochen ein Notfall-Beatmungsgerät entwickelt, gebaut und zur Serienreife gebracht. Die Maschine wurde am Freitag der Öffentlichkeit präsentiert und kann ab sofort eingesetzt werden. Nachfrage gibt es bereits aus Afrika, sagte Geschäftsführer Stefan Hampel auf APA-Nachfrage.

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15:20 Uhr: Handel nach erster Öffnung zufrieden

Unterschiedlich euphorisch hat der Einzelhandel am Freitag bei einer APA-Umfrage zur ersten Woche nach der Wiederöffnung seit dem Lockdown in der Coronakrise reagiert. Während Vertreter der Möbel- und Elektrobranche sehr zufrieden sind, spricht man aus dem Sportartikelhandel von guter Frequenz und "Okay"-Umsätzen. Eher schweigsam zum Geschäftsgang war man in der Schuh- und Modebranche.

14:40 Uhr: Rekord-Arbeitslosigkeit in USA

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April infolge der Coronavirus-Pandemie auf 14,7 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg, teilte die US-Regierung am Freitag mit. Berechnungen der Notenbank Federal Reserve gehen sogar von noch höheren Zahlen aus. Vor Beginn der Krise im Februar lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent. Im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen. 

14:30 Uhr: Paris will Corona-Hilfen über mehrere Jahre

Zur Finanzierung des geplanten europäischen Wiederaufbaufonds soll die EU-Kommission nach französischen Plänen von 2021 bis 2023 Anleihen im Volumen von ein bis zwei Prozent des jährlichen Bruttonationaleinkommens der Europäischen Union ausgeben. Dadurch könnte der EU-Haushalt um 150 bis 300 Milliarden Euro pro Jahr aufgestockt werden, heißt es in einem französischen Entwurf, den Reuters einsehen konnte. Kredite an Mitgliedsstaaten könnten dazu beitragen, die Summe zu erreichen.

14:15 Uhr: Mehr Investitionen in digitale Wirtschaft

Die digitale Wirtschaft wird bei der ökonomischen Erholung der Europäischen Union und der Bekämpfung des Virus eine wichtige Rolle spielen. Die EU-Kommission will sich laut EU-Kommissionsvizepräsident Sefcovic bei ihrer Arbeit zur Bewältigung der Coronakrise auf drei Aspekte konzentrieren: einerseits die Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen im Sinne des Green Deal genannten europäischen Klimaschutzplanes, zweitens die Regulierung von Technologiekonzernen und drittens die Stärkung der Krisenfestigkeit der EU.

14:00 Uhr: Motorrad-Verkäufe eingebrochen

Nicht nur die Autoindustrie leidet unter der Coronavirus-Pandemie, auch der Verkauf von Motorrädern ist eingebrochen. Bei den meisten Händlern hat sich der Umsatz heuer bisher mehr als halbiert. Bei Mopeds und Motorrollern ist der Rückgang geringer, aufgrund des neuen Mobilitätsverhaltens gibt es hier Nachzieheffekte. Der Fahrradhandel erlebt nach dem Lock-down eine erhöhte Nachfrage in Städten.

13:05: Erste Grenzöffnungen in wenigen Wochen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erwartet das Ende der coronabedingten Grenzschließung mit Deutschland noch vor dem Sommer. "Ich bin optimistisch, dass wir mit Deutschland in den nächsten Wochen eine Lösung finden", sagte Kurz am Freitag vor Journalisten in Wien. Beide Länder hätten aktuell sehr niedrige Covid-19-Neuinfektionszahlen. Es gebe auch "enge Gespräche" mit der EU-Kommission, um "faire Regeln" für die Grenzöffnungen zu schaffen, so Kurz. Eine Einigung werde es geben, "sobald Deutschland dazu bereit ist". Der Kanzler verwies auf die starke Verzahnung der deutschen und österreichischen Industrie.

13:00 Uhr: Kaum Auflagen bei Hilfen aus ESM

Die geplanten Corona-Krisenhilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM sollen nur an geringe Bedingungen und Kontrollen geknüpft sein. Dies stellten die zuständigen EU-Kommissare Valdis Dombrovskis und Paolo Gentiloni in einem Brief klar, den sie vor der Sitzung der Eurogruppe am Freitag veröffentlichten. Hintergrund ist die Zurückhaltung der Staaten, für die diese speziellen ESM-Kreditlinien gedacht sind, darunter Italien und Spanien. Sie fürchten strikte Auflagen wie etwa Sparprogramme, die in der Eurokrise bei ESM-Krediten üblich waren.

12:35 Uhr: Reservierungen bei Booking.com eingebrochen

Der US-Online-Reisevermittler Booking Holdings hat wegen der Coronakrise im April 85 Prozent weniger Hotelreservierungen verzeichnet als ein Jahr zuvor. Im März habe es bereits einen Rückgang von 60 Prozent gegeben, sagte Booking-Chef Glenn Fogel nach Vorlage aktueller Quartalsergebnisse. Bei diesen Zahlen seien keine Stornierungen berücksichtigt, betonte er.

12:30 Uhr: Spar eröffnet Einkaufszentrum in Slowenien

Ohne Pomp ist heute, Freitag, in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana das neue Einkaufszentrum der Spar Shoppingcenter-Tochter SES eröffnet worden. Wegen der Coronapandemie hat sich die Eröffnung des fünften Shoppingcenters in Slowenien um sieben Wochen verzögert, auch jetzt durfte wegen der geltenden Einschränkungsmaßnahmen nur ein Teil der Geschäfte aufmachen.

11:45 Uhr: Kärnten stützt angeschlagene Gemeinden

Infolge der Coronakrise haben viele Gemeinden mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Kärntner Landesregierung bringt nun ein Paket auf den Weg, das Liquiditätsprobleme lindern soll, erklärte Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) am Freitag gegenüber der APA. Restriktive Vorgaben für Fremdfinanzierungen werden gelockert, Mittel aus den Bedarfszuweisungen fließen. "Die Gemeinden haben massive Liquiditätsprobleme", sagte Fellner. "Manche machen sich Gedanken, ob sie im Herbst die Gehälter noch zahlen können."

11:20 Uhr: Hälfte der Airlines bis Juni vor dem Aus

Die tiefe Krise der zivilen Luftfahrt aufgrund der Coronapandemie macht flächendeckende Staatshilfen für die Branche nach Einschätzung der Internationalen Luftverkehrsvereinigung (IATA) unausweichlich. "Die Fluggesellschaften werden heuer mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen verlieren", sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac dem "Handelsblatt" vom Freitag. Ohne staatliche Unterstützung "würde die Hälfte der Airlines im Juni Konkurs anmelden".

10:50 Uhr: Exporte schon vor Krise rückläufig

Schon im Jänner und Februar, bevor die Coronakrise in Österreich seinen vollen Niederschlag zeigte, ging der Außenhandel Österreichs deutlich zurück. In den Monaten Jänner und Februar 2020 fielen die Importe um 6,3 Prozent, die Exporte um 4,9 Prozent, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Besonders stark waren die Importe von außerhalb der EU betroffen, die um fast 10 Prozent sanken.

10:35 Uhr: Dividendenstopp bei Autobauern gefordert

Der deutsche Umweltverband BUND und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordern von den deutschen Autobauern einen Verzicht auf Dividenden-Auszahlungen an Aktionäre, wenn sie Kaufprämien oder andere Hilfen vom Staat verlangen. Die Forderungen der Konzerne nach Staatshilfen seien "absolut unangemessen", hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung. "Gewinne privatisieren und Risiken sozialisieren, das ist der Plan der Autokonzerne", sagte BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg, der auch Vorstandsmitglied beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ist.

10:05 Uhr: Europas Börsen starten im Plus

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mit Gewinnen in den Handel gestartet. Gegen 9.30 Uhr notierte der Euro-Stoxx-50 mit einem Plus von 0,71 Prozent bei 2.901,02 Punkten. Der deutsche Aktienindex DAX legte 1,20 Prozent auf 10.888,90 Punkte zu. Getragen von einem freundlichen Börsenumfeld ist der Wiener Aktienmarkt mit Kursgewinnen ins Freitagsgeschäft gestartet. Der heimische Leitindex ATX notierte um 9.30 Uhr bei 2.234,94 Zählern um 10,37 Punkte oder 0,47 Prozent über dem Donnerstag-Schluss.

09:40 Uhr: Deutsche Industrie in kritischer Lage

Trotz weiterer Lockerungen bleibt die Lage der deutschen Unternehmen in der Coronakrise sehr kritisch. 60 Prozent der Betriebe leiden weiterhin unter einer gesunkenen Nachfrage, 43 Prozent unter stornierten Aufträgen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Blitzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags unter mehr als 10.000 Unternehmen hervorgeht. Mehr als ein Drittel müssten die Investitionen zurückschrauben. Demnach standen bei fast der Hälfte aller deutschen Unternehmen die Geschäfte während des Shutdowns ganz oder teilweise still.

08:00 Uhr: Bitcoin über 10.000 US-Dollar

Erstmals seit zweieinhalb Monaten notiert Bitcoin wieder über der Marke von 10.000 Dollar. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verteuert sich um knapp drei Prozent auf 10.078 Dollar (9.346 Euro). "Die Euphorie über das anstehende Halving beflügelt", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Damit bezeichnen Experten die automatische Halbierung der Bitcoin-Menge, die in einem bestimmten Zeitraum durch "Schürfen" neu geschaffen werden kann und Inflation verhindern soll.

07:15 Uhr: Siemens zieht Prognose zurück

Siemens bekommt die Folgen der Corona-Pandemie im laufenden dritten Quartal voraussichtlich noch stärker zu spüren und zieht die Gewinnprognose für 2019/20 zurück. "Wir erwarten, im dritten Quartal die Talsohle zu erreichen", sagte Vorstandschef Joe Kaeser am Freitag in München. Der Umsatz werde im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) moderat unter dem Vorjahreswert liegen.

06:10 Uhr: Mehr Zuversicht in Autoindustrie

Der steirische Mobilitätscluster ACstyria sieht nach zwei Kurzumfragen bei seinen Partnerbetrieben im Abstand von fünf Wochen wieder etwas mehr Zuversicht in der Branche: Die Erwartungshaltung ist seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie etwas positiver geworden, allerdings erwarten immer noch 58 Prozent der Befragten sehr starke oder starke negative Auswirkungen.

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06:05: Mehr Schwarzarbeit wegen Rezession

Die Coronakrise und die Rezession dürften heuer für mehr Pfusch in Österreich sorgen. Im Jänner hatte der Linzer Ökonom Friedrich Schneider noch damit gerechnet, dass das Volumen der Schattenwirtschaft heuer etwas zurückgehen werde. Die Wirtschaftskrise und die damit zunehmende Kurzarbeit sowie Arbeitslosigkeit machen ihm aber nun einen Strich durch die Rechnung. "Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit werden jetzt Viele versuchen, mit Pfuschen ihr Gehalt aufzubessern, " so Schneider im Gespräch mit der APA

05:00 Uhr: Energiepreise gesunken

Die Preise für Haushaltsenergie sind im März wegen des Ölpreisverfalls gesunken. Billiger waren vor allem Heizöl und Sprit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug der Rückgang 3,0 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Februar sind die Preise um 3,6 Prozent gesunken, geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) hervor. Der Rückgang der Energiepreise sei weiterhin auf die gesunkenen Preise der erdölbasierten Produkte Heizöl, Superbenzin und Diesel zurückzuführen

04:00 Uhr: VW-Werke in Mexiko stehen länger still

Volkswagen hat die Wiederaufnahme seiner Autoproduktion in Mexiko erneut verschoben. Die zwei VW-Werke dort würden nach derzeitiger Planung am 1. Juni wieder in Betrieb gehen, teilte die mexikanische Tochterfirma des deutschen Unternehmens am Donnerstag (Ortszeit) mit. Sie verwies auf die Unterbrechung nicht unerlässlicher Aktivitäten in Mexiko wegen der Coronakrise.

00:10 Uhr: Ford fährt Produktion in USA hoch

Ford plant die Wiederaufnahme seiner Produktion in Nordamerika. Ab dem 18. Mai sollen die Werke schrittweise wieder hochgefahren werden, teilt der zweitgrößte US-Autobauer mit. Wegen der Corona-Pandemie musste das Unternehmen seine Bänder stoppen. Ford hatte ursprünglich geplant, Anfang Mai in den USA wieder zu produzieren. Der Plan scheiterte jedoch am Widerstand der Gewerkschaft.