Wo es möglich ist, sollten Betriebe weiterhin ihre Mitarbeiter im Homeoffice lassen, das wünscht sich die österreichische Regierung. Tatsächlich arbeiten derzeit ja tausende Menschen von zu Hause, ebenso wie alle Schüler in der Krisenzeit über das Internet unterrichtet werden. Wie selbstverständlich wird der Laptop aufgeklappt, werden Videochats gestartet oder Aufgaben online abgerufen.
Dass in Österreich auf diese Möglichkeiten zurückgegriffen werden kann, liegt allerdings in der rasanten Entwicklung der Technologie begründet, vor allem beim Thema Cloud-Computing. "Vor zehn Jahren wäre Homeoffice in dieser Ausprägung nicht möglich gewesen", sagt Andreas Stepanek von IBM. Der IT-Konzern ist einer der größten Anbieter von Cloud-Lösungen. "Man muss nur überlegen, was man für Homeoffice alles braucht: Laptop, Smartphone, Apps auf einer Cloud-Umgebung, damit man von überall auf die Programme zugreifen kann."
Stepanek erwartet, dass dieser Bereich auch nach der Krise einen enormen Aufschwung nehmen werde. KMU hätten nun sehr rasch eine Cloud-Umgebung eingerichtet, was mit Schwierigkeiten verbunden sei. "Vor allem der Punkt Sicherheit und Datenschutz muss hier beachtet werden", sagt der IBM-Manager. Hier merke man auch verstärkt Kundenanfragen. Wobei IBM betont, dass man Partner der Kunden sei. Zahlreiche Dienstleistungen würden derzeit kostenfrei zum Testen angeboten.
Umbau zum Cloud-Konzern
IBM selbst befindet sich seit Jahren in einem Transformationsprozess in Richtung Cloud-Dienste. 2018 wurde für mehr als 30 Milliarden Dollar den Linux-Spezialisten Red Hat gekauft, um sich in diesem Bereich zu verstärken. Dementsprechend setzt der Konzern seine Hoffnungen stark in diese Sparte.
Das trieb allerdings auch die Schulden hoch: IBM stand zuletzt mit mehr als 60 Milliarden Dollar in der Kreide, während die Geldreserven bei 12 Milliarden Dollar lagen. Und auch IBM in der Krise Federn lassen. In den drei Monaten bis Ende März sanken die Erlöse verglichen mit 2019 um 3,4 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar (16,2 Milliarden Euro).
Roman Vilgut