Der Mahle-Konzern nimmt wieder Fahrt auf und bereitet den Betrieb in seinen europäischen Werken vor. An 70 europäischen Standorten hatte der Autozulieferkonzern zum 25. März die Betriebe stillgelegt und damit mit drastischen Maßnahmen auf den Produktionsstillstand in der Automobilidustrie reagiert. Nun werden die Werke wieder hochgefahren, auch im Mahle-Filterwerk in St. Michael/Smihel laufen die Arbeitsprozesse für rund 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder an.
„Mahle bewertet hierbei die Situation täglich neu. Das wichtigste Entscheidungskriterium ist der Schutz und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die bereits umfassenden Schutzmaßnahmen wurden nochmals erhöht, die Arbeitsprozesse unterliegen bei Mahle strikten Sicherheitsvorkehrungen“, erklärt dazu Corinna Malej, Head of Human Ressources. So seien neben Handhygienevorschriften Mindestabstände von mindestens 1,5 Metern zwischen Arbeitsplätzen und auf allen Laufwegen einzuhalten. Zudem sei das Tragen von Nasen-Mund-Schutzmasken in definierten Bereichen Pflicht.
Eigene Maskenproduktion entwickelt
Die Masken für die Mitarbeiter werden im Werk selbst hergestellt. „Dem Technologieteam vor Ort ist es innerhalb weniger Tage gelungen, eine Mund-Nasen-Abdeckung zu entwickeln. Dafür konnten vorhandene Prozesse und Technologien genutzt und die Maschinen konstruiert sowie gebaut werden“, so Malej. Derzeit befindet sich die Produktion in der Prototypenphase, der Serienbetrieb soll Ende April starten.
Konzernweite Vorbereitungen
Mit wie vielen Mitarbeitern das Mahle Filterwerk nach Ende der Kurzarbeit arbeiten wird, ist offen. 47 Leiharbeiter waren von der Personalfirma gekündigt worden. Die Konzernspitze will kommende Woche in Stuttgart Bilanz und Ausblick darlegen. „Gegenwärtig bereiten wir uns in Abstimmung mit unseren Kunden intensiv auf den Wiederanlauf unserer Standorte vor, um bereit zu sein, wenn bei den Herstellern die Produktion wieder anläuft. Es geht jetzt darum, die Lieferketten wiederherzustellen und alle Arbeitsprozesse mit unseren Sicherheitsvorkehrungen in Einklang zu bringen“, heißt es vorab aus Stuttgart.
Adolf Winkler