Die Corona-Krise erwischt auch die Hypo-Abbaueinheit Heta nach einem erfolgreichen Jahr 2019 voll: Große Transaktionen könnten sich verzögern oder im schlimmsten Fall sogar scheitern, sagt Heta-Vorstandssprecher Alexander Tscherteu im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Besonders hart treffe die Heta, die noch immer eine Fülle strittiger Ansprüche gerichtlich zu klären habe, das „fast umfassende Moratorium in Bezug auf Gerichtsverhandlungen“.
In Summe habe sich die wirtschaftliche Dynamik deutlich abgeschwächt und verlangsamt, „was für eine Gesellschaft mit einem zeitlichen Ablaufdatum immens herausfordernd“ sei. Bekanntlich soll die Heta bis Ende 2023 aufgelöst werden.
Wohnbaudarlehen verkauft
2019 gelang es der Heta nicht nur bei den Verkäufen, mehr zu erlösen, sondern auch bei den eigenen Kosten deutlich unter Plan zu bleiben. Verantwortlich für die höheren Erlöse war unter anderem die Bewertung der Kärntner Wohnbaudarlehen sowie erfolgreiche Transaktionen in weniger attraktiven Randmärkten wie Bosnien und Montenegro – „zu weit besseren Preisen als erwartet“. An wen die Kärntner Wohnbaudarlehen verkauft wurden, falle unter die Verschwiegenheitspflicht.
Bald nur mehr 50 Mitarbeiter
95 Prozent aller Vermögenswerte der Heta wurden bereits verwertet, 9,9 Milliarden Euro an Gläubiger ausbezahlt. Offen sind noch Beteiligungen in Slowenien, Wertpapiere sowie die Refinanzierung der italienischen Schwester der Heta. Fast 80 Prozent der Verbindlichkeiten wurden getilgt. Ihren weiteren Abbauplan wird die Heta im Mai publizieren. Auch die Möglichkeit einer weiteren Zwischenverteilung an Gläubiger wird wieder geprüft.
Die Mitarbeiterzahl sank 2019 auf 232. Falls wie geplant Gesellschaften in Bosnien, Kroatien und Slowenien veräußert werden, rechnet die Heta damit, nur mehr in Österreich rund 50 Mitarbeiter zu beschäftigen.