Der AUA-Konzernmutter Lufthansa geht in der Corona-Krise im Stundentakt das Geld in Millionenhöhe aus. "In Summe verlieren wir daher jede Stunde ungefähr eine Million Euro unserer Liquiditätsreserven", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter, die der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag. Zuvor hatte die AUA vor dramatischen Folgen der Krise gewarnt.
"Tag und Nacht, Woche für Woche und wohl auch noch Monat für Monat", ergänzte er. Täglich befördere die Airline weniger als 3.000 Gäste statt normalerweise 350.000. Seit die deutsche Bundesregierung im Kampf gegen die Pandemie eine Quarantänepflicht für ankommende Flugreisende verhängte, müsse der schon minimale Flugplan noch weiter reduziert werden.
Flotte wird verkleinert
"Die immer länger andauernde Krise werden auch wir nicht ohne staatliche Unterstützung überstehen können", sagte Spohr. Die Lufthansa sei im Kampf um ihre zukünftige Aufstellung nach der größten Herausforderung ihrer 65-jährigen Geschichte. Er sei optimistisch, dass die noch laufenden Gespräche mit den Regierungen der Heimatländer der Lufthansa-Airlines in Berlin, Bern, Brüssel und Wien zu einem guten Ergebnis führten.
Die Lufthansa hat den Passagierflugverkehr wegen der Reisebeschränkungen in der Corona-Krise fast vollständig eingestellt. Der große Teil der rund 138.000 Beschäftigten ist in Kurzarbeit. Am Dienstag kündigte sie eine deutliche, dauerhafte Verkleinerung der 760 Flugzeuge großen Flotte an. Davon seien rund 7.000 Beschäftigte betroffen, für die ein anderer Arbeitsplatz im Konzern durch umfassende Teilzeitmodelle gefunden werden solle, sagte Spohr. "Wir wollen möglichst viele von Ihnen an Bord halten", versprach er. Die Lufthansa wolle auch nach der Krise am Markt an der Spitze stehen.