Und plötzlich drohte gar nichts mehr zu gehen. Bei einem namhaften heimischen Lebensmittelhersteller konnte vor wenigen Tagen ein Produktionsstillstand nicht mehr ausgeschlossen werden, weil ein dort tätiges Unternehmen aus Italien eine wichtige Baustelle geräumt hatte. Die Bereitstellung dringend benötigter Ersatzteile für die systemkritischen Energieversorgungsanlagen schien nicht mehr gesichert. Die Hilfe kam mittels eigens angefertigter Druckteile schließlich aus Werndorf, aus der Servicewerkstätte von Christof Industries. Die dortige, rund 100-köpfige Mannschaft ist auf Service, Wartung und Reparaturen spezialisiert und in Krisenzeiten wie diesen besonders gefragt, schließlich sorgt sie dafür, dass im Fall von Störfällen „etwa Kraftwerke nicht ausfallen, Ver- und Entsorgungsunternehmen funktionieren oder die Lebensmittelproduktion weiterhin klaglos vonstattengeht“, wie Günter Dörflinger, Vorstand von Christof Industries betont. In Werndorf können auf Spezialmaschinen „auch an Wochenenden Ersatzteile, die nicht mehr geliefert werden können, selbst gefertigt werden“.

"Maximale Versorgungssicherheit gewährleisten"

„Stillstand gibt es bei uns jedenfalls nicht, wir haben sogar sehr viel Arbeit“, betont Betriebsrat Rene Walter. Zum Teil müssten die Arbeitseinsätze, die vielfach sehr kurzfristig angefordert werden, in den Nachtstunden und an Wochenenden durchgeführt werden. „Es ist unglaublich, mit welchem Engagement und mit welcher Flexibilität unsere Mitarbeiter auch für kurzfristige Arbeiten zur Verfügung stehen“, sagt Dörflinger. Die Mannschaft sei dies zwar „aus jahrzehntelanger Montage-Erfahrung gewohnt, derzeit müssen wir aber wirklich extrem flexibel sein“, betont Walter. Denn umgekehrt sei es mitunter auch so, dass Baustelleneinsätze kurzfristig doch noch abgesagt werden, „wir wissen dann oft nicht, wie es an einzelnen Einsatzorten weitergeht. Dann gibt es wieder ganz kurzfristige Aufträge, bei denen wir noch in der Nacht ausrücken.“ Insbesondere in den Bereichen Energie und Wärme gehe es darum, maximale Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Seine Rolle als Betriebsrat sieht Walter vor allem in der „Motivation“. Gleichzeitig gehe es um die wichtigen Themen wie Gesundheitsschutz – vom nötigen Abstand bis hin zu Schutzmasken – oder aber auch um das Thema Kurzarbeit. „Diese ermöglicht uns sicherzustellen, dass jene Mitarbeiter, die Arbeit haben und dringend eingesetzt werden müssen, im Interesse der Kunden und des Unternehmens arbeiten können, und jene Mitarbeiter, die aufgrund von Projektverschiebungen und den Restriktionen am Markt zurzeit keine Arbeit haben, weiterhin ihren Arbeitsplatz haben“, betont Dörflinger. Zu schaffen mache dem Unternehmen naturgemäß der „massiv eingeschränkte Grenzverkehr sowie Ausfälle von Lieferanten“.