Seit dem Coronavirus bedingten "Lockdown" sind in Österreich 23.000 Einzelhandelsgeschäfte zu. Der dadurch entstandene Umsatzausfall geht mittlerweile in die Milliarden. Eine Abfederung durch Online-Geschäfte gelingt nur teilweise. Bei mehr als der Hälfte der Klein- und Mittelbetriebe im Handel reichen die verfügbaren liquiden Mittel nur für höchstens einen Monat, ergab eine Erhebung der KMU Forschung Austria.

"Die österreichischen Handelsbetriebe benötigen rasch Liquidität. Für die Betriebe zählt jeder Tag", sagte Handelsobmann Peter Buchmüller am Donnerstag. Besonders stark betroffen von den Geschäftsschließungen seien der Sportartikelhandel sowie der Einzelhandel mit Spielwaren. In diesen beiden Branchen zählt der März zu einem der umsatzstärksten Monate. Aufgrund des fehlenden Ostergeschäfts und der fehlenden Touristen werden diese Einkäufe wahrscheinlich nicht nachgeholt werden.

Online-Handel holt Verluste nicht auf

Insgesamt schätzt die KMU Forschung Austria den Umsatzentgang der von den Geschäftsschließungen betroffenen Branchen in den beiden vergangenen Wochen auf insgesamt mehr als einer Milliarde Euro. Der Handelsverband ist zuletzt sogar von einem Umsatzausfall von einer Milliarde Euro pro Woche ausgegangen.

Zwar versuchen derzeit viele, Geschäft ins Internet zu verlagern, doch selbst unter Annahme einer Verdoppelung der Einnahmen würde das laut KMU Forschung Austria die Umsatzverluste nur um rund 50 Millionen Euro vermindern.

"Trotz Umsatzausfall läuft jedoch ein großer Teil der Kosten unverändert weiter, dazu zählen etwa Personalkosten, Mieten, Kreditraten und Zinsen, bereits bestehende Lieferverbindlichkeiten, Energiekosten und anderes mehr", so Buchmüller.