Die Wiener Börse hat am Freitag im Frühhandel klare Kursabschläge hinnehmen müssen. Gegen 9.45 Uhr verlor der österreichische Leitindex ATX 2,15 Prozent auf 2.012,76 Punkte. Die europäischen Leitbörsen tendierten ebenfalls im Minus.

Damit konnten die Aktienmärkte in Europa den Schwung von der Wall Street nicht mitnehmen. Am Vorabend hatte der Dow Jones um über sechs Prozent zugelegt und sich damit seit Wochenbeginn um mehr als 20 Prozent erholt.

Staatshilfen vertagt

In Europa haben jedoch die Europäischen Staats- und Regierungschef am Vorabend eine Entscheidung über die Art der Finanzhilfen in der Corona-Krise vertagt. Die Länder der Eurozone sollen in zwei Wochen Vorschläge zum weiteren wirtschaftspolitischen Vorgehen angesichts den Auswirkungen der Verbreitung des neuartigen Virus vorlegen.

Belastet wurde der ATX vor allem von einer Kursschwäche der Bankaktien. Die Titel der Erste Group gaben um 6,56 Prozent auf 18,38 Euro nach. Für die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) ging 5,08 Prozent auf 14,20 Euro nach unten. Die Aktien der BAWAG verloren 4,36 Prozent auf 26,30 Euro.

Auch andere Index-Schwergewichte zeigten sich am Vormittag schwach. Verbund (minus 2,78 Prozent auf 33,58 Euro), voestalpine (minus 2,54 Prozent auf 18,05 Euro) und Andritz (minus 2,27 Prozent auf 26,68 Euro) verzeichneten jeweils Kursverluste von über zwei Prozent.

Dagegen stiegen die AT&S-Aktien um 2,16 Prozent auf 13,73 Euro und zeigten sich somit unbeeindruckt von einer Mitteilung des Unternehmens zu den geschäftlichen Auswirkungen der Coronakrise auf das neue Geschäftsjahr. Der Leiterplattenhersteller hatte am Vorabend bekannt gegeben, dass diese derzeit nicht zu quantifizieren seien. Bisherige Analystenschätzungen dürften aller Voraussicht nach verfehlt werden. Das Unternehmen werde Nachfragerückgänge in einigen Kundensparten verzeichnen.

Daneben legten die Titel der CA Immo um 3,33 Prozent auf 27,95 Euro zu. Die Analysten der Deutsche Bank haben ihre Anlageempfehlung "Buy" für die Aktien der Immobiliengesellschaft nach Vorlage der Jahresergebnisse für 2019 bestätigt. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 44,00 auf 50,00 Euro angehoben. Laut Analyst Markus Scheufler lag das operative Ergebnis (FFO) über den Erwartungen.