- Handel kritisiert die verordnete Schutzmaskenpflicht
- Insolvenzen befürchtet: Sorge um deutschen Mittelstand
- Dramtischer Appell der heimischen Bäcker
- Härtefallfonds - 70.000 Anträge bei Wirtschaftskammer eingelangt
- Asfinag fährt Baustellen wieder hoch
- Ölpreise fallen - Brent fällt auf tiefsten Stand seit November 2002
- AUA-Chef: Rückkehr auf Vorkrisenniveau kann lang dauern
- Australien zahlt Firmen "Job-Keeper"-Prämie
- Wann mit ersten Zahlungen aus dem Notfallfonds zu rechnen ist
- Einigung auf Weiterbetrieb von Baustellen
- Ifo: Jeder vierte deutsche Betrieb vor Kurzarbeit
- Gewerkschaft fordert höheres Arbeitslosengeld
- Riesenandrang auf Härtefallfonds in Kärnten und Steiermark
- Trotz Coronakrise: Pierer Mobility will Marktanteile ausbauen
- Deutsche Wirtschaftsweise erwarten heftige Rezession
und vieles mehr
Aktuelle Meldungen aus der Wirtschaft
21:34 Uhr: Die Pandemie setzt Europas größtem Online-Modehändler Zalando zu. Im ersten Quartal werde ein bereinigter Betriebsverlust von deutlich mehr als 28 Millionen Euro anfallen, gab der Berliner Konzern am Montagabend bekannt. Auch die Jahresprognose sei nicht mehr zu halten.
20:51 Uhr: Die von der Regierung angekündigte Schutzmaskenpflicht beim Einkaufen im Supermarkt erntet viel Kritik. Neben die WKÖ und den Einzelhändler Nah&Frisch hat sich am Montagabend auch der Handelsverband zu dem Thema geäußert. Dieser fordert, dass die Händler für die kostenlose Ausgabe der Schutzmasken finanziell entschädigt werden. "Sollte die Ausgabe der Masken an die Konsumenten kostenfrei erfolgen, fordern wir eine vollständige Entschädigung für den Ankauf, die Bereitstellung und Ausgabe der Masken - alles andere wäre unfair", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will am Montag laut einer Aussendung. Peter Buchmüller, Spartenchef in der Wirtschaftskammer kritisierte, von dieser Maßnahme erst in den Medien erfahren zu haben.
20:07 Uhr: Der europäische Flugzeugbauer Airbus kämpft Branchen- und Arbeitnehmerkreisen zufolge mit großen operativen Schwierigkeiten, die Produktion in der Coronakrise aufrecht zu erhalten. Weil Zulieferteile und Arbeitskräfte fehlten, könne Airbus die Fertigung von Flugzeugen wohl nur auf rund 10 bis 20 Prozent hochfahren, sagten mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. In den Werken am Firmensitz in Toulouse seien am Montag nur 10 bis 12 Prozent der Belegschaft anwesend gewesen, sagte ein Gewerkschaftsvertreter. Airbus erklärte, man zwinge derzeit niemanden zu arbeiten.
19:29 Uhr: Für den neu eingerichteten Härtefallfonds für Selbstständige, Ein-Personen-Unternehmen und Freischaffende sind bei der Wirtschaftskammer bis Montagabend (18.00 Uhr) rund 82.000 Anträge eingegangen, wie eine WKÖ-Sprecherin mitteilte. Davon seien 89 Prozent abgeschlossen. Seit Freitag, 17.00 Uhr, sind Anträge für Hilfen aus dem Fonds möglich. Diese werden von der Wirtschaftskammer abgewickelt.
18:57 Uhr: Europas Wirtschaft steht nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr eine schwere Rezession bevor. Das sei angesichts der weitgehenden Stilllegung des öffentlichen Lebens inzwischen eine Gewissheit, schrieb der Direktor der IWF-Europa-Abteilung, Poul Thomsen, am Montag in einem Blogbeitrag. Für jeden Monat, in dem zahlreiche Branchen in den großen europäischen Volkswirtschaften weiterhin quasi stillstünden, würde die jährliche Wirtschaftsleistung um etwa drei Prozent niedriger ausfallen, schrieb er.
18:15 Uhr: Im Streit um die Frage, ob die großen Supermarktketten auch Non-Food-Artikel wie Spielzeug, Mode etc. verkaufen dürfen, gibt es nun eine Stellungnahme der Vorarlberger Landesregierung. Sie besagt, dass sich die Handelsketten einschränken müssten. Die Vorarlberger Landesregierung hatte beim Konsumentenschutz-Ministerium in Wien um rechtliche Klärung gebeten.
17:58 Uhr: Wegen des weitgehend eingestellten Flugbetriebs meldet die AUA-Mutter Lufthansa Kurzarbeit für 27.000 Beschäftigte beim Kabinen- und Bodenpersonal ihrer Kernmarke an. Mit Vertretern der rund 5.000 Piloten gebe es hingegen weiter keine Einigung.
17:45 Uhr: In Afrika könnte wegen der Corona-Krise nach Einschätzung der UN-Entwicklungsagentur UNDP knapp die Hälfte aller Jobs in Gefahr sein. Die entstehenden Einkommensverluste in den überproportional von der Pandemie getroffenen Entwicklungsländern würden in den nächsten Monaten und Jahren schätzungsweise mehr als 220 Milliarden Dollar (197 Milliarden Euro) betragen
16:47 Uhr: Viele große Banken verzichten heuer wegen der Coronavirus-Krise heuer auf die möglichen inflationsangepassten Erhöhungen bei den Kontogebühren. Darunter Bank Austria, Erste, Bawag, Raiffeisen.
16:42 Uhr: Europas größte Billig-Airline Ryanair hält ihre Flotte weiterhin zum größten Teil am Boden. Der extrem eingeschränkte Flugplan mit einigen Verbindungen von und nach Irland und Großbritannien werde um eine Woche bis einschließlich Gründonnerstag (9. April) verlängert.
16:40 Uhr: Auf der Suche nach dringend benötigten Arbeitskräften lockert Norwegen seine in der Corona-Krise verschärften Einreisebeschränkungen. Saisonarbeiter aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sollen an den Grenzen nicht mehr abgewiesen werden, sofern sie in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau oder in der Lebensmittelindustrie arbeiten sollen, so das norwegische Justizministerium am Montag.
16:04 Uhr: Die slowakische Regierung hat ihre für Geschäfte geltenden Vorschriften zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus vorsichtig gelockert. Um den Schaden für die Wirtschaft zu begrenzen, dürfen seit Montag zahlreiche Geschäfte wieder öffnen, die bisher geschlossen bleiben mussten. Betroffen von der Lockerung sind beispielsweise Bau- und Gartenmärkte mit einer maximalen Verkaufsfläche von 1.000 Quadratmetern, Optiker, Geschäftsschließungen mit Stoffen und Kurzwaren, Fahrradgeschäfte, Autowerkstätten und technische Prüfanstalten sowie Notare und Anwaltskanzleien. Bisher durften nur Grundversorger wie Lebensmittelläden, Drogerien und Tankstellen offen bleiben.
15:50 Uhr: US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet damit, dass das am Freitag in Kraft getretene 2,2 Billionen Dollar (2 Billionen Euro) schwere Rettungspaket für die kommenden acht bis zwölf Wochen ausreichen wird. Er erklärt, Notzahlungen für Antragsteller seien sehr sinnvoll. Insgesamt rechnet der Finanzminister mit einem "rauen" kommenden Quartal.
15:21 Uhr: Der Bahnbaumaschinenhersteller Plasser & Theurer ist mit 1100 von 1800 Mitarbeitern in Österreich in Kurzarbeit gegangen. 900 Arbeiter wurden bereits Mitte März angemeldet, 200 Angestellte folgten jetzt, teilte ein Unternehmenssprecher am Montag mit. Betroffen ist vor allem der Standort Linz, aber auch die Zentrale in Wien sowie der Standort Purkersdorf (Niederösterreich).
14:45 Uhr: Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann hat seine Entscheidung verteidigt, die Mietzahlung für seine 1.500 Filialen in Deutschland vorläufig zu stoppen. "Wir haben nie gesagt, dass wir keine Mieten mehr zahlen. Wir haben unsere Vermieter gebeten, unser Mieten zu stunden", sagte der Konzernchef und Eigentümer Heinrich Deichmann am Montag in Essen der Deutschen Presse-Agentur. "Falls ein Vermieter nicht in der Lage ist, eine Stundung wirtschaftlich zu verkraften, werden wir ihm helfen, und dann werden wir auch die Miete zahlen", sagte Deichmann. Das Unternehmen befinde sich derzeit in Gesprächen mit den Betroffenen.
14:21 Uhr: Um Härtefälle unter Selbstständigen, Ein-Personen-Unternehmen und Freischaffenden abzufedern, hat die Regierungen einen sogenannten Härtefallfonds aufgelegt. Bis Montag zu Mittag sind bei der Wirtschaftskammer, die die Abwicklung übernommen hat, 70.000 Anträge eingelangt. Davon seien 90 Prozent positiv erledigt worden. Bei manchen würden aber noch Unterlagen fehlen, so eine Sprecherin zur APA. Der Antrag ist seit Freitag, 17.00 Uhr, auf der Webseite der Wirtschaftskammer möglich. Bis Sonntagabend waren 50.000 Ansuchen abgearbeitet. Im ersten Schritt erhalten die Betroffenen der Coronavirus-Krise in der Regel 1.000 Euro Soforthilfe. Wie die WKÖ-Sprecherin mitteilte, seien bereits 50 Mio. Euro angewiesen worden. Diese sollten nach einem Banktag, also am Dienstag, auf den Konten der Antragsteller sein.
14:06 Uhr: Die EU-Länder stellen 37 Milliarden Euro an EU-Kohäsionsgeldern für die Gesundheitssysteme der Mitgliedstaaten und kleinere und mittlere Unternehmen zur Verfügung. Der EU-Rat habe am Montag der sogenannten "Corona Response Investment Initiative" zugestimmt, wie am Montag aus einer offiziellen Mitteilung hervorging. Es handelt sich dabei allerdings nicht um frisches Geld, sondern um bisher nicht abgerufene Posten im EU-Haushalt. Acht Mrd. Euro stammen aus EU-Strukturfonds aus dem Jahr 2019 und waren bereits an die Mitgliedstaaten ausgezahlt worden. Die restlichen Milliarden stammen aus EU-Fonds, die für das Jahr 2020 eingeplant waren.
14:01 Uhr: Der staatliche Autobahnen- und Schnellstraßenbetreiber Asfinag fährt seine Baustellen wieder hoch. "Wir wollen zur baulichen Normalität zurückkehren", sagten die beiden Geschäftsführer des Asfinag Bau Managements Andreas Fromm und Alexander Walcher am Montag im APA-Gespräch. Wunsch ist es, die 69 Baustellen, die für zwei Wochen wegen der Corona-Krise gestoppt waren, schrittweise wieder zu starten.
13:47 Uhr: Der Handelsverband, eine Vertretung der Handelsunternehmen, begrüßt die von der Regierung angekündigte Maskenpflicht beim Einkauf. Den Bedarf schätzt Geschäftsführer Rainer Will aber auf vier Millionen Stück pro Tag (bei einmaliger Verwendung). Entsprechend rechnet der Verband noch nicht mit flächendeckender Versorgung bereits ab Mittwoch.
13:17 Uhr: Der französische Autohersteller Renault öffnet seine wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Werke in China und Südkorea wieder. Die beiden Fabriken im chinesischen Wuhan und im südkoreanischen Busan hätten die Produktion wieder aufgenommen oder stünden kurz davor, erklärte Renault am Montag in Paris. Alle anderen Werke bleiben wegen der Pandemie dagegen vorerst weiter geschlossen. In Wuhan produziert Renault normalerweise rund 150.000 Fahrzeuge pro Jahr. Die Kapazität könne aber "verdoppelt werden", betonte der Hersteller. Das Werk war Mitte Jänner geschlossen worden, nachdem die chinesische Stadt zum Epizentrum der Corona-Krise geworden war. Das Werk im südkoreanischen Busan mit mehr als 200.000 Fahrzeugen stand seit dem 7. Februar still.
12:42 Uhr: Der Innungsmeister der Bäcker in der Wirtschaftskammer, Josef Schrott, appelliert an die Österreicherinnen und Österreicher, bei den heimischen Bäckern - aber auch bei heimischen Fleischern - einkaufen zu gehen. Der Grund sind massive Umsatzeinbrüche im Zuge der Coronakrise, sagte Schrott am Montag im Gespräch mit der APA. "Manche Kollegen sprechen von Umsatzeinbrüchen bis zu 80 Prozent." "Es gibt auch noch Fragezeichen, was konkret für Hilfen unterm Strich herauskommen, das ist noch nicht klar", so Schrott. Weniger als 30 Prozent an Umsatzeinbrüchen gebe es jedenfalls nicht, so der Bäckermeister. "Die Situation ist dramatisch."
12:28 Uhr: Die Herabstufung der Bonität Großbritanniens setzt dem Pfund Sterling zu. Die britische Währung verlor am Montag 0,6 Prozent auf 1,2384 Dollar. Die Ratingagentur Fitch senkte die Note für die Kreditwürdigkeit des Vereinigten Königreichs wegen der Milliardenausgaben zur Bekämpfung der Coronavirus-Folgen auf "AA-" von "AA". Mit einem negativen Ausblick signalisiert sie zudem eine drohende weitere Herabstufung.
12:06 Uhr: Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum ist im März wegen der Coronakrise drastisch eingebrochen. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel um 8,9 Punkte auf 94,5 Zähler, wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel mitteilte. Dies ist der stärkste jemals ermittelte Rückgang des Konjunkturindikators. Analysten hatten allerdings im Mittel einen noch stärkeren Einbruch auf 91,6 Punkte erwartet. Zuvor hatten bereits Stimmungseinbrüche in führenden Volkswirtschaften der Eurozone wie Deutschland oder Frankreich die dramatische Stimmungseintrübung angedeutet.
11:51 Uhr: Japan verschuldet sich im Kampf gegen die Auswirkungen der Virus-Krise nach Angaben von Insidern mit weiteren umgerechnet rund 134 Milliarden Euro. Das Land werde ab Juli zusätzliche Staatsanleihen im Volumen von 16 Billionen Yen begeben, heißt es aus Regierungskreisen. Das Vorhaben habe in etwa den Umfang des Pakets, das die Regierung 2009 im Kampf gegen die globale Finanzkrise geschnürt habe. Regierungschef Shinzo Abe hat massive Hilfsgelder zur Stützung der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft in der Virus-Krise angekündigt, das Volumen ist aber bisher offen.
11:42 Uhr: Die Regierung wird dafür sorgen, dass durch das Coronavirus gefährdete Personen nicht mehr in die Arbeit müssen. Sie können nur noch im Home Office tätig sein, sonst werden sie verpflichtend freigestellt. Den Arbeitgebern wird die Maßnahme abgegolten. Gleichzeitig verkündete Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) bei der montägigen Regierungspressekonferenz, dass Hotellerie-Betriebe schließen müssen.
11:40 Uhr: Der Österreichische Apothekerverband erwartet wegen der teils stark rückläufigen Kundenzahlen Kurzarbeit in manchen Apotheken. Nach einem "Rekordansturm" in der ersten Woche nach der Einführung der Coronavirus-Einschränkungen herrsche nun mancherorts, vor allem in Apotheken in Einkaufszentren, eine Flaute, hieß es im Lagebericht des Verbandes vom Montag. "So ist zu erwarten, dass auch einzelne Apotheken das Kurzarbeitsmodell der Regierung in Anspruch nehmen müssen, um die Arbeitsplätze zu sichern, was sich aber nicht auf die Öffnungszeiten der Apotheken auswirken wird", teilte der Apothekenverband mit.
11:32 Uhr: Die deutsche Konjunktur dürfte nach Ansicht der Wirtschaftsweisen wegen des Coronavirus nicht so stark einbrechen wie im Finanzkrisenjahr 2009. Die Ökonomen und Regierungsberater sagen für 2020 allerdings eine kräftige Rezession voraus. Vor allem im ersten Halbjahr dürfte ein starker Abwärtsstrudel nicht zu vermeiden sein, erklärte der Sachverständigenrat am Montag. Die Experten spielen drei Varianten durch. Im Basisszenario - und derzeit wahrscheinlichsten Fall - schrumpft die deutsche Wirtschaft heuer um 2,8 Prozent und zieht im nächsten Jahr um 3,7 Prozent an. Im schlimmsten Fall würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieses Jahr um 4,5 Prozent schrumpfen und 2021 nur sehr langsam um 1,0 Prozent wachsen. Die Erholung hätte dann den Verlauf eines langen "U".
11:25 Uhr: Angesichts der Corona-Krise hat die Hilfsorganisation Oxfam Milliardenhilfen und einen Schuldenerlass für Entwicklungsländer gefordert. Mit dem Geld könne die öffentliche Gesundheitsversorgung in diesen Ländern gestärkt werden, erklärte die Organisation am Montag. Ohne schnelle Hilfe für arme Staaten drohe die "schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg". Oxfam forderte Schuldenerlasse und Hilfsgelder in Höhe von rund 160 Milliarden Dollar (141,14 Mrd. Euro). Dies sei das Doppelte dessen, was die 85 ärmsten Länder der Welt derzeit für die öffentliche Gesundheitsversorgung ausgäben.
11:14 Uhr: Die deutsche Ernährungsindustrie schließt Preissteigerungen bei Lebensmitteln wegen der Corona-Krise nicht aus. "Es gibt derzeit viele Faktoren in der Lieferkette, die den Preis beeinflussen. Neben den fehlenden Erntehelfern gibt es auch in der Ernährungsindustrie und im Handel Personalengpässe", sagte Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). "Es ist nicht absehbar, wo wir mit den Preisen landen werden", so Sabet zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben). Die Unternehmen hätten Kostensteigerungen. "Sie werden versuchen, diese an das nächste Glied in der Kette, also den Handel, weiterzugeben", sagte Sabet. Der Handel wiederum setze die Lieferanten aufgrund der hohen Nachfrage massiv unter Druck. Zwar würden in der Regel Verträge für das gesamte Jahr geschlossen, sodass Preisstabilität gewährt sei. "Doch das Verhältnis ist nicht einfacher geworden."
11:03 Uhr: EZB-Vize Luis de Guindos hält gemeinsame Anleihen der EU-Länder nicht für die schärfste Waffe im Kampf gegen die wirtschaftlichen Pandemie-Folgen. "Es ist weder das einzige Verteidigungswerkzeug noch sicherlich das wirkmächtigste", sagte der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde am Montag dem spanischen Radiosender Cadena Cope. Unter den EU-Ländern sind sogenannte gemeinsame Coronabonds hochumstritten. Während eine Reihe von EU-Staaten, darunter Frankreich und Italien, sie fordern, sehen Deutschland und Österreich den Euro-Rettungsschirm ESM als das geeignete Werkzeug.
10:55 Uhr: Das Dorotheum versucht in der Corona-Krise mit seiner Pfandleihe-Schiene auf digitalem Wege Geschäfte zu machen - schließlich ist es wie so viele andere Unternehmen derzeit geschlossen. Es bietet ab sofort eine Online-Belehnung für Schmuckstücke, Uhren und Münzen. So will das Unternehmen "Mikrokredite ermöglichen, die man online von zu Hause abwickeln kann", teilte es am Montag mit. Die Abwicklung der digitalen Belehnung erfolgt über ein Online-Formular, eine Ausweiskopie und durch ein Foto des Wertgegenstandes. Diesen schickt man dann freilich auch noch ganz klassisch ans Dorotheum. Ein dortiges Team bewertet den Gegenstand wie üblich und legt ein unverbindliches Angebot. Bei Zusage wird der Betrag überwiesen und der Pfandschein zugeschickt.
10:50 Uhr: Topmanager aus der Modebranche erwarten durch die Corona-Pandemie in diesem Jahr Umsatzeinbrüche von 20 bis 25 Prozent. Das geht aus einer Befragung von 25 Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorständen großer Modekonzerne durch die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervor. Noch deutlicher als der Umsatz - nämlich um 35 bis 40 Prozent - werde das operative Ergebnis (Ebitda) einbrechen, prognostizierten die Manager. Die Modebranche kommt weltweit BCG zufolge auf einen Umsatz von 1,35 Billionen Euro.
10:30 Uhr: Der Gewinn des Apple-Zulieferers Foxconn ist im Schlussquartal des vergangenen Jahres um fast 24 Prozent auf umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro gefallen. Der weltgrößte Auftragsfertiger begründete den Einbruch nicht. Der größte Kunde Apple hatte seinen Ausblick für das erste Quartal mit Blick auf Lieferprobleme in China und Ausgangssperren zurückgenommen.
10:22 Uhr: Nachdem Verbraucherschützer Peter Kolba bei der StA. eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht hatte, weil die Tiroler Behörden die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben sollen, hat die Zahl der beim Verbraucherschutzverein (VSV) eingegangenen Meldungen von Tirol-Urlaubern signifikant zugenommen. "Wir haben 2.500 Geschädigte gesammelt und werden deren Rechte vertreten", erklärte Kolba.
10:04 Uhr: Die Wiener Börse hat sich am Montagvormittag mit klaren Kursverlusten gezeigt. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 1.962,32 Punkten nach 1.997,80 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Minus von 35,48 Punkten bzw. 1,78 Prozent. Nach negativen Übersee-Vorgaben zeigte sich auch das europäische Umfeld einheitlich im roten Bereich. Nach freundlichem Beginn drehten die meisten Indizes rasch ins Minus ab. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung einmal mehr auf die aktuelle Verunsicherung der Anleger über die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie.
10:01 Uhr: Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht angesichts der Coronavirus-Krise Jobs in der Branche bedroht. "Wir machen uns Sorgen um die Arbeitsplätze und die Zukunft", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag im ARD-Morgenmagazin. Momentan sehe sie allerdings Unternehmen, die sehr verantwortungsvoll mit ihren Mitarbeitern umgingen. Firmen schöpften die Instrumente voll aus, um die Menschen auch an Bord zu halten. Einen Ausblick auf die Zukunft der Branche wollte Müller nicht geben: "Wir möchten uns im Moment noch nicht beteiligen an Spekulationen, wie hoch eine Rezession ausfallen wird." Zwar sei es richtig, im Hintergrund verschiedene Szenarien zu entwickeln. Es helfe aber nicht, wirre Spekulationen zu verbreiten.
09:48 Uhr: Im Kampf gegen die Coronakrise lockert China die geldpolitischen Zügel. Die Notenbank (PBOC) senkte den Schlüsselsatz für sogenannte Reverse-Repo-Geschäfte am Montag überraschend von bisher 2,40 Prozent auf 2,20 Prozent. Diese dienen dazu, die Liquidität im Bankensystem zu kontrollieren. Eine derart umfangreiche Senkung hatte die PBOC bei diesem Schlüsselsatz seit fast fünf Jahren nicht mehr vorgenommen.
09:35 Uhr: Die Coronakrise sowie der Lockdown in vielen Ländern schlagen auch auf die Konjunktur der Schweiz durch. Das zeigt sich auch im monatlich veröffentlichten Barometer der Konjunkturforscher der ETH Zürich. Das Stimmungsbild hat sich im März deutlich eingetrübt. Das KOF-Barometer fiel im Vergleich zum Vormonat um 8,9 auf 92,9 Zähler, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF am Montag schreibt. Das sei der stärkste monatliche Einbruch seit fünf Jahren. Damals hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs für den Schweizer Franken aufgehoben.
09:15 Uhr: Die Finanzaufsicht hat in der Coronakrise einem Medienbericht zufolge die Überwachung der Liquidität von Banken verschärft. Die größten systemrelevanten Institute der Eurozone müssen der EZB-Bankenaufsicht derzeit täglich in Telefonkonferenzen ihre Liquiditätskennziffern sowie ihre internen Planungen zur Steuerung der flüssigen Mittel durchgeben, wie das "Handelsblatt" am Montag berichtete.
08:55 Uhr: Der britische Billigflieger Easyjet hat wegen der Reisebeschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus den Flugbetrieb eingestellt. Derzeit sei unklar, wann die Maschinen wieder abheben können, teilte Easyjet mit. Um die Auswirkungen auf die Bilanz möglichst gering zu halten, würden Kosten reduziert. Zudem wurde mit der Gewerkschaft eine Urlaubsregelung für das Kabinenpersonal getroffen, die ab 1. April für einen Zeitraum von zwei Monaten gilt. In der Zeit erhält die Besatzung 80 Prozent ihres Durchschnittslohns
08:40 Uhr: Mehr als jeder zehnte deutsche Mittelständler ist nach Angaben des DIHK durch die Coronakrise von einer Pleite bedroht. "Besorgniserregend ist dabei nicht nur die absolute Zahl der befürchteten Pleiten, sondern die rasante Zunahme der konkreten Insolvenzsorgen innerhalb von nicht einmal drei Wochen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer. Im Reise- und Gastgewerbe meldeten sogar 40 Prozent der überwiegend mittelständisch geprägten Betriebe akute Pleitegefahr.
08:40 Uhr: Australien hat ein umgerechnet rund 72 Milliarden Euro schweres Paket zur Rettung von Arbeitsplätzen in der Coronakrise geschnürt. Es umfasst auch eine Prämie für Arbeitgeber zur Stellensicherung, wie Ministerpräsident Scott Morrison erläutert. Diese "Job-Keeper"-Zahlung von 1.500 australische Dollar (826 Euro) soll alle zwei Wochen für jeden Arbeitnehmer an die Arbeitgeber fließen. "Wir werden die Arbeitgeber dafür bezahlen, dass sie ihre Mitarbeiter bezahlen", sagt Morrison.
08:35 Uhr: Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie wird einer Prognose des Ifo-Instituts zufolge bald drastisch steigen. 25,6 Prozent aller Firmen erwarten in den kommenden drei Monaten Kurzarbeit, wie die Münchner Forscher unter Berufung auf ihre Unternehmensumfrage mitteilen. Das ist der höchste Stand seit 2010. Vor drei Monaten lag der Anteil noch bei 15,3 Prozent. Überdurchschnittlich betroffen sind demnach die Schlüsselbranchen Automobile (41 Prozent), Maschinenbau (33 Prozent) und Elektro (32 Prozent). "Das volle Ausmaß der Corona-Pandemie ist in all diesen Zahlen vermutlich noch nicht berücksichtigt, denn die meisten Antworten liefen ein bis Mitte März", erläutert Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
08:32 Uhr: AUA-Chef Alexis von Hoensbroech rechnet fest mit einem Comeback der AUA, auch wenn es länger dauern könnte, bis sich die Lage normalisiert. Genau absehbar sei die weitere Entwicklung aber noch nicht. "Es könnte durchaus einige Jahre dauern, bis die Nachfrage wieder auf das Vorkrisenniveau zurückkehrt", sagte er im Gespräch mit Austrianaviationnet. Das Bedürfnis, Menschen zu treffen, bleibe aber.
08:15 Uhr: Der Präsident des deutschen Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, Reint Gropp, hat die ökonomischen Verhältnisse im Zuge der Coronakrise mit einer Kriegswirtschaft verglichen und ein rasches Ende des Shutdown gefordert. "Zumindest kurzfristig befinden wir uns in einer Art Kriegswirtschaft, in der der Staat bei der Koordinierung der Wirtschaft eine größere Rolle spielen muss als in normalen Zeiten", sagte Gropp dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND, Montag). "Die Maßnahmen, die zuletzt von der deutschen Regierung und dem Bundestag beschlossen wurden, dienen dazu, Unternehmen zu erhalten und nicht pleitegehen zu lassen, damit die Wirtschaft sich nach dem Shutdown schnell wieder erholen kann. Das Paket wird aber nur für vielleicht zwei Monate reichen."
08:05 Uhr: In Singapur hat die Zentralbank (MAS) ihre Geldpolitik angesichts der erwarteten Rezession aufgrund der Coronavirus-Pandemie erwartungsgemäß deutlich gelockert. Volkswirte sprechen von dem aggressivsten Schritt seit der Finanzkrise 2009. Die MAS steuert ihre Geldpolitik vor allem über die Festlegung von Wechselkursen für den heimischen Singapur-Dollar.
07:35 Uhr: Der deutsche Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof des österreichischen Immobilieninvestors Rene Benko wartet weiter auf Staatshilfen. Die "Textilwirtschaft" berichtet, dass die nötigen Gespräche auch am Wochenende zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Fachzeitschrift zitiert aus einem internen Papier, in dem es heißt, das Unternehmen führe "derzeit unter anderem Gespräche mit den Banken, um die umfangreichen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme staatlicher Hilfsgelder zu schaffen." Dieser Prozess sei allerdings "derzeit noch sehr bürokratisch und aufwendig. Er kostet wertvolle Zeit." Aus dem Umfeld des Konzerns wurde der Deutschen Presse-Agentur der Inhalt des Papiers bestätigt. Der Konzern wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Um das Warenhausunternehmen mit seinen 28.000 Mitarbeitern und rund 170 Standorten zu retten, ist Eigentümerin Signa offenbar auch selber bereit, "signifikante finanzielle Unterstützung" zu leisten.
07:10 Uhr: Die Ölpreise sind zum Wochenstart wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent sackte dabei auf den tiefsten Stand seit November 2002 ab. Damals standen die Ölpreise infolge der Anschläge am 11. September 2001 unter Druck. Auf der Angebotsseite belastet zudem der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland. Der Brent-Preis fiel am Montag in der Früh um bis zu knapp acht Prozent auf 23,03 Dollar und konnte sich zuletzt nur etwas erholen auf 23,50 Dollar. Damit gab der Kurs für Brent-Öl seit dem 24. Februar, als die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Finanzmärkte voll erfasst hat, um knapp 60 Prozent nach.
06:02 Uhr: Nach dem Aufruf von EZB und FMA an die Banken, während der Coronakrise auf Gewinnausschüttungen zu verzichten, hat die BAWAG ihre Hauptversammlung (HV) verschoben. Diese Verschiebung werde die Bank "in die Lage versetzen, mehr Klarheit über die Auswirkungen des Coronavirus zu erlangen" und weitere Empfehlung der EZB oder staatlicher Behörden zu beurteilen, teilte die BAWAG mit.