Die vergangene Woche im Zeichen der Coronavirus-Maßnahmen haben den stationären steirischen Einzelhandel einen Umsatz von mehr als 70 Miillionen Euro gekostet. Das teilte die Wirtschaftskammer am Mittwoch unter Berufung auf die KMU Forschung Austria mit. Spartenobmann Gerhard Wohlmuth forderte daraufhin: "Jetzt braucht es rasche und unbürokratische Hilfe."
Die KMU Forschung Austria hat in der Steiermark die ersten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für den Zeitraum 16. bis 22. März - also der ersten Woche der Corona-Maßnahmen - berechnet. Als Ausgangsbasis dafür dienten die Umsätze des steirischen Einzelhandels im Gesamtjahr 2019. Mittels einer Saisonkurve (für Österreich) wurde jener Umsatz ermittelt, der üblicherweise zu dieser Jahreszeit erzielt werden kann, beschrieb die Kammer.
45 Prozent Minus
Im Laufe der vergangenen drei Jahre entfielen so durchschnittlich 8,2 Prozent des Jahresumsatzes auf den März. Dieser Umsatz wurde von der KMU Forschung Austria im Zuge der Berechnung auf die einzelnen Einkaufwochen heruntergebrochen. Demzufolge kann der Umsatzentgang der steirischen Geschäfte in der vergangenen Woche auf über 70 Millionen Euro netto geschätzt werden. "Dieser Wert entspricht etwa 45 Prozent der Umsätze des letztjährigen Vergleichszeitraums", erklärte Wohlmuth.
Der Spartenobmann will daher rasche und unbürokratische Hilfe: "Das beginnt bei der Bedienung von Mieten und Krediten, wo viele nun finanzielle Unterstützung brauchen, bis hin zur Kurzarbeit, deren Regelungen im Zuge von Verhandlungen durch die Wirtschaftskammer jetzt noch einmal deutlich im Sinne der Betroffenen verbessert werden konnten."
Die steirische Kammer hat vergangene Woche eine neue Plattform begonnen aufzubauen: wko.at/steirischeinkaufen soll noch am Mittwoch online gehen. Betriebe, die ihre Waren online oder über ein telefonisches Bestell- und Zustellservice anbieten, können sich hier registrieren. "Bis dato haben sich fast 1.500 Unternehmen eingeschrieben", so Wohlmuth.