Der heimische Aktienmarkt hat am Dienstagvormittag mit starken Gewinnen tendiert. Der ATX sprang gegen 10.15 Uhr um 8,30 Prozent auf 2.036,89 Punkte nach oben. Der prime market verbesserte sich um 7,88 Prozent auf 1.036,33 Zähler.
In einem sehr festen europäischen Umfeld verbesserte sich die Wiener Börse damit spürbar. Dabei lieferten Konjunkturdaten alles andere als ein beruhigendes Bild: Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist als Folge der Coronavirus-Krise dramatisch eingebrochen. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit am Dienstag in London mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex im März um 20,2 Punkte auf 31,4 Zähler. Das ist ein Rekordtief. Selbst der bisherige historische Tiefststand aus Zeiten der Finanzkrise wurde klar unterboten.
Marktbeobachter hatten zuletzt jedoch bereits vermutet, dass die Abschläge aufgrund der Verunsicherung durch die Pandemie etwas übertrieben sein könnten und die Risiken mehr als eingepreist sein könnten. Vor diesem Hintergrund überrascht die positive Tendenz der Leitindizes bei gleichzeitig negativen Indikatoren wenig. Bei den Einzelwerten in Wien sorgten ebenfalls Nachrichten im Zusammenhang mit dem Coronavirus für Impulse, sie konnten sich trotzdem überwiegend deutlich erholen.
voestalpine
So hatte der Linzer Stahl- und Technologiekonzern voestalpine am Vorabend mitgeteilt, in 50 Gesellschaften wegen der Auftragseinbrüche im Zusammenhang mit der Pandemie Kurzarbeit einzuführen. Der Kurs der voestalpine legte zuletzt um 6,54 Prozent auf 18,50 Euro zu.
An die Spitze des ATX setzten sich die Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann (SBO). Sie sprangen um 22 Prozent nach oben und wurden wegen der hohen Volatilität zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt. Ebenfalls deutlich fester tendierten die Aktien des Branchenkollegen OMV, die um 13,77 Prozent auf 25,69 Euro anzogen. Die Wertpapierexperten der Berenberg Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Öl- und Gaskonzerns von 60 auf 33 Euro fast halbiert. Die Kaufempfehlung für die OMV-Papiere bestätigten die Analysten in der am Montag vorgelegten Sektorstudie jedoch.
In einem durch und durch positiven Umfeld trieben auch die besonders starken Indexschwergewichte den ATX nach oben. Der Kurs der Erste Group zog um 12,65 Prozent an und die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) verteuerten sich um 12,81 Prozent.