Sie ist derzeit eine der am häufigsten gestellten Fragen in der Wirtschaftswelt: Was kosten die mit der Corona-Krise einhergehenden Restriktionen – von Geschäftsschließungen bis hin zu teilweisen Bau- und Produktionsstopps – unter dem Strich? Da niemand seriös beantworten kann, wie lange welche Maßnahmen aufrechtbleiben oder ob sie gar noch ausgedehnt werden müssen, kann man sich einer Beantwortung nur annähern.
Der Ökonom und Volkswirtschaftsprofessor Friedrich Schneider hat nun eine erste Berechnung aufgestellt und ist auf Basis der Gegebenheiten und aktuell gültigen Einschränkungen in Österreich zu folgender Zahl gekommen: Pro Woche beträgt der Gesamtverlust für die österreichische Wirtschaft derzeit 2,592 Milliarden Euro.
Schneider hat für diese Berechnung die Wertschöpfungsdaten einzelner Wirtschaftssektoren herangezogen und anhand der aktuell geltenden Corona-bedingten Auflagen jeweils das Volumen des Ausfalls im jeweiligen Bereich abgezogen.
So viel verlieren die Branchen
So kommt er im Bereich Handel, Beherbergung und Gastronomie (angenommen wurde, dass über alle Bereiche hinweg 40 Prozent komplett stillstehen) auf einen Wochenverlust von 1,92 Milliarden Euro, im Bereich der Produktion und Bauwirtschaft (Annahme: Produktionsausfall von einem Drittel) auf insgesamt 672 Millionen Euro.
„Die Bekämpfung des Virus und seiner gesundheitlichen Folgen muss im Vordergrund stehen, aber es zeigt sich auch, dass die Wirtschaft extrem leidet“, sagt Schneider. Wenn es durch die jetzigen Maßnahmen gelinge, die Corona-Epidemie zu verkürzen, ist das für die Gesundheit und Wirtschaft in Österreich von immenser Bedeutung, „eine um eine Woche verkürzte Corona-Epidemie erspart der österreichischen Volkswirtschaft 2,592 Milliarden Euro“.