Nach Medienberichten über ein Kaufangebot der US-Regierung fördert die EU die Suche nach einem Coronavirus-Impfstoff durch das deutsche Pharmaunternehmen CureVac. Die EU habe die Forschung der Firma "früh unterstützt" und werde "nun wieder finanziell helfen", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag nach einem Gespräch mit dem Management des Tübinger Unternehmens.
Es müsse so schnell wie möglich ein Impfstoff gefunden werden, "der der ganzen Welt hilft", so die Politikerin. Laut der EU-Kommission soll CureVac "bis zu 80 Millionen Euro" bekommen
CureVac arbeitet gemeinsam mit dem bundeseigenen Paul-Ehrlich-Institut an der Herstellung eines Impfstoffs gegen das Virus. Die "Welt am Sonntag" hatte berichtet, US-Präsident Donald Trump versuche, sich exklusiv einen Corona-Impfstoff zu sichern, an dem CureVac derzeit arbeitet. Angeblich wurde der Firma ein hoher Betrag geboten, um in die USA zu kommen.
"Kein Angebot der US-Regierung"
Das Unternehmen selbst wies ein konkretes Angebot der US-Regierung erneut zurück. Es habe kein solches Offert "vor, während und seit" einem Treffen einer Arbeitsgruppe im Weißen Haus am 2. März gegeben, erklärte die Firma am Montag auf Twitter. "CureVac weist alle Behauptungen der Presse zurück." Am Sonntag hatte die Firma bereits in einer Mitteilung ein Kaufangebot dementiert.
Der Fall hatte auch die deutsche Politik mobilisiert. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Sonntagabend im ZDF, CureVac habe klar gemacht, es werde den möglichen Corona-Impfstoff "wenn, dann für die ganze Welt" entwickeln und "nicht für einzelne Länder." Die Bundesregierung war demnach schon seit zwei Wochen in Gesprächen mit dem Unternehmen.