Das Schließen der meisten Geschäfte wird dem Onlinehandel Zuwächse bescheren. Die österreichische Post stellt weiterhin zu, allerdings sind die Postler angehalten, den Kontakt bei der Zustellung komplett zu vermeiden. Pakete werden - mit Einverständnis - vor der Tür abgelegt, Sendungen mit Wert oder Nachnahme müssen in einem Kuvert oder einer Filiale bezahlt werden. Fraglich sind derzeit Pensionsauszahlungen.
Die Post arbeite derzeit an einer Lösung, heißt es. Abgesehen von Wien bekommen immer noch viele Pensionisten ihr Geld zu Monatsbeginn mit der Post zugestellt. Da menschlicher Kontakt nun vermieden werden soll, ist das nicht möglich. In Wien etwa werden Pensionisten schon bisher verständigt, dass sie ihr Geld in einer Post-Filiale abholen können. Diese sind nach wie vor geöffnet.
Bei Sendungen mit Nachnahme müssen Kunden ihr Geld in einem Kuvert übergeben, damit der Abstand zum Poster bzw. zur Postlerin gewährt wird. Wenn das nicht geht, ist auch eine Bezahlung in der Filiale möglich.
Pakete werden künftig in einer Empfangsbox oder vor der Wohnungstür abgelegt. Kunden müssen die Annahme nicht wie sonst üblich mit ihrer Unterschrift bestätigen, das macht der Postler oder die Postlerin selbst. Wer nicht zu Hause ist, bekommt nach wie vor einen gelben Zettel.
"Wie bei SARS"
Beim Handelsverband rechnet man in den kommenden Tagen und Wochen mit vermehrten Online-Bestellungen. "Der eCommerce wird insbesondere auch durch die psychologischen Folgen der Corona-Krise mehr Zuspruch erhalten, das wissen wir aus vergangenen Erfahrungen", sagte Handelsverband-Chef Rainer Will. So sei etwa der zweitgrößte chinesische Onlinehändler JD.com nach der SARS-Epidemie gegründet worden, weil die Kunden damals nicht mehr in den stationären Geschäften Chinas einkaufen wollten.
"Regional online kaufen"
Will appelliert an die Konsumenten, nicht nur bei Plattformen wie Amazon einzukaufen, sondern auch bei den rund 12.000 österreichischen Webshops.