Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus wird in den folgenden Tagen nur eine begrenzte Anzahl an Kunden zeitgleich in die Räume der Finanzämter und Finanz-Infocenter eingelassen. Das teilte das Finanzministerium heute mit. Unnötige Amtswege und Warteschlagen sollen so vermieden werden. Konkret heißt das, dass immer nur 30 Leute zur selben Zeit ins jeweilige Finanzamt gelassen werden.
Das gilt für alle rund 70 Finanzamtsstandorte in Österreich - in besonderem Maß aber auch für das größte und meistfrequentierte Finanzzentrum Wien-Mitte. Hier werden in Hoch-Zeiten 6.000 bis 7.000 Kunden am Tag betreut, erläuterte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag gegenüber der APA. Von nicht zwingenden Finanzamtsbesuchen sollen Kunden jetzt jedenfalls absehen.
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Aus gegebenem Anlass gebe es jetzt in den nächsten Tagen nun zwar Zugangsbeschränkungen, jedoch keine Einschränkungen des Betriebs, sagt der Sprecher. Besonders starken Parteienverkehr haben die Finanzämter üblicherweise ab Anfang März, wenn die Lohnzettel da sind. Überwiegend, in vielen Ämtern praktisch ausschließlich, geht es in der Zeit um die Arbeitnehmerveranlagungen. Gerade Arbeitnehmerveranlagungen seien allerdings "kein Grund, selber ins Finanzamt zu kommen", betont man im Ministerium.
Online - in Finanzamtsangelegenheiten allen voran via finanzonline.at - könnten die Kunden ihre Amtswege von jedem Internetzugang aus erledigen, am Computer, Tablet oder Handy. Privatpersonen und Einzelunternehmer können sich online erstanmelden. Zugangskennungen werden per Post (eingeschrieben mittels RSa-Brief) zugesandt. Wer über eine Handysignatur verfügt, kann sich noch leichter anmelden. Formulare sind über bmf.gv.at/online-bestellung zu haben und werden gratis zugesandt.
Das persönliche Gespräch kann nach Angaben des Ministeriums auch telefonisch erledigt werden. Fragen zu FinanzOnline werden an der Hotline (050 233 790) von Montag bis Freitag, von 8.00 bis 17.00 Uhr beantwortet. Für allgemeine Fragen gibt es die Hotline 050 233 233 (Montag bis Donnerstag 7:30 bis 15:30 Uhr, Freitag bis 12:00 Uhr).
Im übrigen könnten sich Kunden auf Wunsch die Arbeitnehmerveranlagung weiter auch in Papierform gratis zuschicken lassen, so der Ministeriums-Sprecher, der daran erinnerte, dass für die Arbeitnehmerveranlagungen fünf Jahre Zeit ist.
Unabhängig von der aktuellen Situation rund um das Coronavirus wird schon seit längerem versucht, in den Ämtern die Warteschlagen zu verkürzen. Dazu laufen seit November bzw. Dezember Pilotversuche an mehreren Finanzämtern in Österreich. Wer in diesen Pilotregionen aufs Finanzamt muss, wird auf eine vorherige Online-bzw. Telefon-Terminvereinbarung über eine zentrale österreichweite Hotline hingewiesen. Der Pilotversuch läuft bis April und ist noch nicht abgeschlossen, sagte der Ministeriumssprecher heute.