"Die Corona-Krise wird der steirischen Wirtschaft einen erheblichen Schaden zufügen, weil China als fünftwichtigster Handelspartner und Italien als drittwichtigster stark mit der steirischen Industrie verknüpft sind. Gerade mit China, obwohl dort die Produktion wieder hochgefahren wird, sind die Lieferketten noch nicht intakt", sagte Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) am Mittwoch.
"Wir haben Probleme in den Branchen Automotive, Maschinenbau, Elektronik und Textilien. Inwieweit sich das in den nächsten Wochen fortsetzen wird, ist noch nicht einzuschätzen. Natürlich ist der Tourismus insbesondere betroffen", so Eibinger-Miedl bei einer Pressekonferenz nach einer Sondersitzung der Regierung in Graz.
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Nachdem in Italien und anderen Ländern bereits Hamsterkäufe stattfinden, bestehe laut Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) die Angst vor Engpässen: "Für die erste Zeit kann ich beruhigen." Die regionale Versorgungssicherheit sei derzeit trotz Grenzsperren gegeben. Probleme gibt es allerdings beim Export - besonders nach China und Südkorea, deren Märkte gerade erst groß aufgebaut wurden. Die Handelsschiffe würden in China anliegen und kommen nicht zurück. Kühl- und Gefriercontainer seien nicht im slowenischen Hafen Koper - der ersten Anlaufstelle für steirische Exportwaren. Ähnliches berichtet auch ICS-Chef Robert Brugger, der davon sprach, dass das größte Problem der steirischen Exporteure Reedereien sind, die zurzeit "Frachtraum verknappen".
"Es ist eine gewaltige Verteuerung passiert: Ein Container kostet derzeit doppelt so viel wie noch vergangene Woche. Das wird natürlich auch das Geschäftsjahr beeinträchtigen. Man bekommt zum Teil gar keine Container mehr für den Export", sagte wiederum Hans Seitinger. Er bat die Bevölkerung nicht in Hamsterkäufe zu verfallen: "Unsere Lebensmittelmärkte sind derzeit in der Lage die Regale zu füllen."