Europas Börsen sind am Montag angetrieben durch die wachsenden Ängste vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie und dem Ölpreiseinbruch mit massiven Kurseinbrüchen in den Handel gegangen. Die wichtigsten Indizes lagen in den ersten Handelsminuten zwischen 5 und 9 Prozent im Minus.
Am Ölmarkt sind die Preise zum Wochenauftakt abgestürzt. Nach gescheiterten Verhandlungen führender Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise und wegen der Coronavirus-Krise gab es am Montag den stärksten prozentualen Einbruch seit fast 30 Jahren. Am Morgen fielen die Notierungen für Rohöl aus der Nordsee und für US-Öl um jeweils etwa 30 Prozent.
DAX um 9 Uhr bei Minus 7,11 Prozent
Der deutsche DAX notierte gegen 9 Uhr mit einem Kursrutsch von 7,11 Prozent bei 10.722,17 Punkten. Der Leitindex der Eurozone, Euro-Stoxx-50, fiel massiv um 5,42 Prozent auf 3.056,97 Zähler. Der britische FTSE-100 ging mit einem Kurseinbruch von 8,56 Prozent bei 5.909,05 Zählern in den Handel.
In den vergangenen zehn Handelstagen hatte die europäischen Märkte wegen der wachsenden Furcht vor drastischen wirtschaftlichen Folgen durch die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bereits deutliche Verluste eingefahren - der DAX verlor in diesem Zeitraum rund 15 Prozent.
Während die Infektionen weltweit zunehmen, werden die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus in einigen Ländern zunehmend rigoroser. Italien, das am stärksten von der Virus-Epidemie betroffene europäische Land, ergriff inzwischen weitere Maßnahmen: Nach der Abriegelung großer Teile im Norden aktivierte die italienische Regierung Kontrollen an Bahnhöfen, Flughäfen und Autobahnen in den Sperrgebieten. In einige norditalienische Gebiete oder aus ihnen heraus, darunter auch das Wirtschaftszentrum Mailand und die Touristenhochburg Venedig, darf man zurzeit nur im Notfall oder aus Arbeitsgründen.