Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig hat laut einem Medienbericht beim Glücksspielriesen Novomatic eine Auszeit genommen. Das Nachrichtenmagazin "trend" berichtete am Freitag in seiner aktuellen Ausgabe, Glawischnig sei derzeit bis November auf Bildungskarenz. Eine Rückkehr danach werde unternehmensintern "stark bezweifelt". Glawischnig war für die APA zunächst nicht erreichbar.
Novomatic-Pressesprecher Bernhard Krumpel bestätigte auf APA-Anfrage die Bildungskarenz bis Ende des Jahres. Er sagte, er gehe danach von einer Rückkehr aus. Andere Informationen würden ihm nicht vorliegen. Laut "trend" soll Glawischnig dem niederösterreichischen Konzern als Aufsichtsrätin der deutschen Novomatic-Tochter Löwen Entertainment verbunden bleiben.
Novomatic-Eigentümer Johann Graf hat sich nach dem Aufkommen der Casinos-Affäre von Österreich abgewendet. Die Tochter Admiral mit 1500 Mitarbeitern soll verkauft werden. Vor wenigen Tagen verließ überraschend Novomatic-Chef Harald Neumann das Unternehmen.
Graf, Neumann und Novomatic werden in der Causa Casinos von der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) als Beschuldigte geführt. Sie sollen mit der FPÖ vereinbart haben, den FPÖ-Politiker Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos zu machen, um dafür Glücksspiellizenzen zu bekommen. Die Vorwürfe werden bestritten.
Novomatic hatte Anfang 2018 bekanntgegeben, dass Glawischnig den Bereich "Corporate Responsibility und Sustainability" übernimmt. Sie selbst bezeichnete sich damals als "Verantwortungsmanagerin", sie wolle sich für Novomatic um ökologische und juristische Fragen sowie um verantwortungsvolles Spielen kümmern. Aus den Reihen der Grünen hatte es damals heftige Kritik gehagelt. Glawischnig trat wegen des Novomatic-Jobs aus der Partei aus.