Der 24-jährige Timo Klingler hat in seinem Heimatort Heidelberg bisher mit fünf Mitarbeitern einen Onlineshop mit Krimskrams betrieben. Jetzt ist er laut einem Bericht in "Bento" einer der wenigen, die vom Coronavirus richtig profitieren. Als vergangene Woche verkündet wurde, dass das Coronavirus Deutschland erreicht habe, hat er innerhalb von 24 Stunden eine sechsstellige Summe eingenommen - mit Atemschutzmasken.
Schon im Januar, hat Klingler "Bento" am Telefon erzählt, habe er die Preise von Mundschutzmasken in China steigen sehen. Und entschieden, zu investieren. Eine fünfstellige Summe habe er ausgegeben für Mundschutz und Atemschutzmasken verschiedener Güteklassen. Größtenteils habe er sie für weniger als 60 Cent das Stück gekauft. In den vergangenen Tagen verkaufte er sie für mehr als 20 Euro. Denn Desinfektionsmittel, Handschuhe und Mundschutz-Masken sind in vielen Drogeriemärkten ausverkauft. Wer noch etwas bekommen möchte, muss ins Internet.
Auch andere nutzen die Angst aus
Klingler ist aber nicht der einzige, der von der erhöhten Nachfrage nach Schutzmasken profitiert. Italien beispielsweise hat die EU um Hilfe bei der Beschaffung von Schutzmasken gebeten. In Italien nutzen Geschäftemacher die Angst der Bevölkerung aus. Aus Furcht vor der Krankheit stürzen sich die Italiener auf Schutzmasken und Desinfektionsmittel, in Apotheken und Supermärkten sind kaum noch welche zu haben.
Geschäftemacher wittern Morgenluft: Auf der Auktionsplattform eBay bot ein Nutzer am Dienstag eine Liter-Flasche des in Italien verbreiteten Desinfektionsgels Amuchina zum stolzen Preis von 300 Euro an, ein Desinfektionsmittel für Babys sollte 240 Euro pro Liter kosten. Verbraucherschützer können dagegen nicht über die Vorgänge lachen. Der Verbraucherverband Codacons spricht von Preiserhöhungen "auf astronomisches Niveau". So erhöhte sich der durchschnittliche Preis für Amuchina-Gel von drei Euro pro 80-Milliliter-Fläschchen auf 22,50 Euro - ein Anstieg um 650 Prozent.