„Viel Sand für wenig Schotter“ wirbt Laudamotion, 100-Prozent-Tochter der irischen Ryanair, für ihre Flüge ab Klagenfurt nach Palma. Zweimal pro Woche, Dienstag und Freitag, wird ein Airbus A320 der Lauda in die mallorquinische Metropole abheben. Der Erstflug ist am Dienstag, 31. März, der letzte Flug findet am 23. Oktober statt. Lauda-CEO Andreas Gruber kündigt „unschlagbar günstige Preise" an. Ab 24,99 sie ein Ticket buchbar, der durchschnittliche Ticketpreis von Lauda liege bei 37 Euro und damit, so Gruber, "weit unter dem Billigairline-Schnitt in Wien".
Mehr als 20.000 Passagiere, erwartet Gruber, werden bis Ende Oktober ab Klagenfurt Richtung Mallorca abheben, die durchschnittliche Auslastung von Lauda-Fliegern liege bei 96 Prozent, diese Messlatte werde auch bei diesem Flug angestrebt. „Bisher entwickeln sich die Buchungen in die richtige Richtung“, sagt Gruber, „den Erwartungen entsprechend.“
Zurückhaltung bei Buchungen
Wobei derzeit die ganze Branche unter einem Nachfragerückgang leide. Schuld sei das Coronavirus, das zu einer Buchungszurückhaltung beitrage. Auch bei Lauda prüfe man derzeit, wo Angebotsreduktionen - etwa bei Flügen nach Oberitalien - sinnvoll seien. Dass sich das angestrebte Wachstum von Lauda – die Zahl der beförderten Passagiere soll sich laut Plan innerhalb eines Jahres von 6,5 Millionen auf 10 Millionen steigern – verlangsamt, sei möglich. „Ticketpreise zu senken ist kein Thema“, erklärt Gruber. „Wenn es einen Nachfragerückgang gibt, muss man mit reduzierten Kapazitäten reagieren, man kann sich keine Nachfrage kaufen.“
Auch Steirer im Visier
Flughafen Klagenfurt-Geschäftsführer Harald Stoutz und Gruber hoffen unabhängig von Corona-Sorgen auf viele Passagiere aus angrenzenden Bundes- und Nachbarländern. „20 Prozent unserer Passagiere sind, betrachtet man die Autokennzeichen, aus Slowenien“, sagt Stoutz, der speziell mit dem Palma-Flug „auch die Steiermark im Visier" hat.
Vorteilhaft für den Ticketverkauf sei, erklärt Gruber, dass dieser nicht nur über App und Website von Lauda erfolge, sondern auch über die Ryanair-Schiene, womit man Kunden in Norditalien und Slowenien leichter erreiche. Der Palma-Flug sei auch eine Art Testfall für Klagenfurt. Gruber: „Wenn wir mehr als 20.000 Passagiere haben, dann sehen wir, dass Potenzial vorhanden ist.“ Dann seien auch weitere Flüge ab Klagenfurt vorstellbar. „Der Palma-Flug könnte ein guter Anfang für uns in Klagenfurt werden“, sagt Gruber.
100 Airports, 38 Flugzeuge
In diesem Sommer fliegt Lauda 100 Airports mit 38 Flugzeugen des Typs A320 an, diese sind an fünf Basen stationiert – zu Wien, Düsseldorf, Stuttgart und Palma kommt neu Zadar in Kroatien hinzu. Klagenfurt ist neben Wien und Salzburg der dritte Airport in Österreich, den Lauda anfliegt. „Wir glauben an Standort und Marke“, meinte Gruber – Stoutz, der nichts zu den Ausbauplänen am Klagenfurter Flughafen sagen wollte, lächelte dabei erfreut.
Nur so viel verrät Stoutz: Easyjet soll im Winter nicht nur weiter Berlin bedienen, sondern auch wieder nach London-Gatwick fliegen. Für den Sommerflugplan sind als neue Destinationen Berlin (Easyjet) und Palma (Lauda) fix, Pläne für weitere Destinationen gebe es derzeit nicht, so Stoutz.