Im Ringen um eine Lösung bei den KV-Verhandlungen in der Sozialwirtschaft greifen die Gewerkschaften zu plakativen Maßnahmen. Am Donnerstag in der Früh entrollten sie im Rahmen der zweitägigen Streikmaßnahmen ein Großtransparent an der Hausfassade der Senecura-Zentrale in Wien Leopoldstadt. Die Aufschrift: "35 Stunden sind genug - gerechte Arbeitszeit jetzt!".
Die Gewerkschaften vida und GPA-djp als Kollektivvertragspartner für die Betriebe in der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) protestierten mit dem 100 Quadratmeter großen Plakat für eine Arbeitszeitverkürzung in sozialen Berufen. Mit dem Transparent führe man dem Senecura Management vor Augen, "dass auch ihre Beschäftigten eine gerechte Arbeitszeit in Form einer 35-Stunden-Woche fordern", teilten die Gewerkschafterinnen Eva Scherz und Michaela Guglberger mit. Die Senecura ist einer der größten profitorientierten Pflegeheimanbieter Österreichs.
Demo am Nachmittag
Scherz und Guglberger betonten mit dem Entrollen des Transparents, dass die Branche vor großen Herausforderungen stehe. "Fachkräfte werden händeringend gesucht. Das Potenzial ist da, wir müssen es nur nützen", sagten sie. "Das gelingt, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Wir sind überzeugt, dass eine Arbeitszeitverkürzung ein richtiger und wichtiger Schritt in die Zukunft ist, die mehr Freizeit für Vollzeitbeschäftigte und mehr Geld für Teilzeitbeschäftigte bringt", bekräftigen die beiden.
Für Donnerstagnachmittag haben die Gewerkschaften zu einer großen Streikdemo, zu der mehr als 1.000 Teilnehmer erwartet werden, aufgerufen. Der nächste Verhandlungstermin ist für kommenden Montag vereinbart.