Der vorzeitig abberufene Finanzvorstand der Casinos Austria, der Ex-FPÖ-Bezirkspolitiker Peter Sidlo, trifft am 8. Mai am Wiener Handelsgericht auf seinen Ex-Arbeitgeber. Sidlo hat die Casinos auf2,3 Millionen Euro geklagt. Er hält seinen Rauswurf für unzulässig und will seinen Vertrag ausbezahlt bekommen. Die Casinos sehen keine Ansprüche und fordern ihrerseits 22.000 Euro von Sidlo zurück.
Der erste Gerichtstermin ist am 8. Mai am Handelsgericht angesetzt. Es geht um Schadenersatz und Gewährleistung.
Die mutmaßliche Politpostenschacher-Affäre bei den Casinos Austria beschäftigt nicht nur das Zivilgericht. In der Causa ermittelt auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen elf Beschuldigte. Es geht um die Frage, ob für die Bestellung Sidlos als Finanzchef der Casinos Austria dem Novomatic-Konzern, der noch 17 Prozent an den Casinos hält, Glücksspiellizenzen in Aussicht gestellt wurden.
Hausdurchsuchungen
Im Zuge der Ermittlungen kam es zu Hausdurchsuchungen unter anderem bei Ex-Vizekanzler und Casinos-Aufsichtsrat Josef Pröll (ÖVP), Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Novomatic-Eigentümer Johann Graf. Alle Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung.
Der per 1. Mai 2019 bestellte Sidlo wurde bereits am 2. Dezember wieder als Finanzvorstand der Casinos Austria abberufen – aus seiner Sicht zu Unrecht. Er will nichts von politischen Absprachen hinter seiner Bestellung gewusst haben.
Die Casinos wiederum meinten in ihrer Klagsbeantwortung, Sidlo habe ihren Aufsichtsrat getäuscht. Die knapp 22.000 Euro, die das Unternehmen von Sidlo zurückfordert, hatte der Kurzzeitfinanzchef im Voraus für den Zeitraum 3. bis 31. Dezember ausbezahlt bekommen.