Ein kurzes ORF-Interview vom Opernball sorgt für Aufregung im Netz. Stein des Anstoßes ist eine Aussage von Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer, der in seiner Loge scherzte: „Wir trinken nur Mineralwasser, weil wir sparsam mit den Mitgliedsbeiträgen umgehen.“ In der Loge ist Mahrer mit mehreren anderen Ballbesuchern zu sehen, darunter neben Salzburgs Landeshauptmann Wilfred Haslauer (ÖVP) auch der langjährige Chef der Erste Group, Andreas Treichl, und seine Gattin und Ex-Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, die ins Mikro Interview sagt: "Er lässt uns hier verdursten."
Andreas Treichl sagt: "Wenn Sie große Champagnerflaschen sehen wollen, müssen Sie zur Industriellenvereinigung- oder zur Arbeiterkammerloge gehen."
Bei den NEOS findet man die Aussagen Mahrers nicht lustig. Markus Ornig, NEOS-Gemeinderat in Wien, twitterte den Videoauschnitt mit den Worten: „Unglaublich! Hat die Wirtschaftskammer wirklich eine Loge auf dem Opernball mit meinen Zwangsabgaben gekauft? Und die machen sich auch noch lustig darüber, dass sie eh sparsam sind ... Das ist wirklich schamlos!"
Ein anderer twittert: "Geht es der Wirtschaft gut, geht es uns allen gut. Oder manchen halt."
Mahrer selbst hatte dazu im Vorfeld des 64. Opernballs dessen wirtschaftliche Bedeutung hervorgestrichen. „Auch Geschäfte werden hier abgeschlossen werden“, so der Wirtschaftskammerpräsident.
In der ORF-Pressestunde, bei der Mahrer am Sonntag zur Gast war, führt er das Getöse um die Logen-Gespräche auf den Wirtschaftskammer-Wahlkampf zurück. "Der Opernball ist für uns mehrheitlich ein Arbeitsball, deshalb hat die Wirtschaftskammer eine Loge. Es geht um die Repräsentation der Österreichischen Wirtschaft."
Auf die Nachfage von Journalist Christoph Kotanko sagt Mahrer: "Uns allen war klar, dass das lustig gemeint ist. Ein Schelm, wer Böses denkt."