Rund 158.400 Autos sind im Vorjahr bei Magna Steyr in Graz vom Band gelaufen, ein Plus von fast 14.000 Einheiten im Vergleich zum Jahr davor. Ein – auch im langjährigen Vergleich – ansehnlicher Wert. Höher lag die Fertigungszahl zuletzt 2007 (mit damals 199.969 gefertigten Fahrzeugen).
Dass die rauer gewordene Konjunkturkulisse, insbesondere für die globale Autoindustrie, naturgemäß auch an Graz nicht spurlos vorüberzieht, zeigte insbesondere das vierte Quartal des Vorjahres. Laut Magna-Bilanz ging die Fertigungszahl in Graz im letzten Jahresviertel – im Vergleich zu 2018 – um sieben Prozent auf 33.900 zurück, das sei vor allem auf niedrigere Volumina bei den Modellen Jaguar I-Pace und der 5er-Serie von BMW zurückzuführen. Das spiegelt sich auch in der Umsatzentwicklung wider, diese gab in der Gesamtfahrzeugfertigung um 13 Prozent auf umgerechnet 1,35 Milliarden Euro nach. Über das Gesamtjahr gesehen ergibt sich dennoch ein Plus, die Erlöse kletterten von 5,57 Milliarden Euro auf 6,21 Milliarden. Ein großer Erlös-Einbruch wird laut Umsatzprognose auch heuer nicht erwartet: Für den Gesamtfahrzeugbau werden 5,55 bis 5,92 Milliarden Euro erwartet.
Auf Anfrage der Kleinen Zeitung lässt man bei Magna Steyr wissen, dass im Jahresschnitt 2019 rund 9000 Mitarbeiter in Graz beschäftigt wurden, davon 500 Leiharbeiter. Sind Einschnitte zu erwarten? „Aus heutiger Sicht rechnen wir für 2020 mit demselben Niveau“, so Unternehmenssprecher Rej Husetovic. Über etwaige Auswirkungen der Konjunktureintrübungen und des global abgeflachten Autoabsatzes auf die Grazer Fertigung könne man nichts sagen, man bitte um Verständnis, „dass wir keine Aussagen zu Produktionsplanungen unserer Kunden treffen können“.
"Eventuelle Kosteneinsparpotenziale identifizieren"
Gibt es Einsparungsprogramme in Graz oder ist derartiges geplant? Klar sei, dass sich „die gesamte Automobilindustrie auf die Herausforderungen der zukünftigen Mobilität“ vorbereite, so Husetovic. „In Zeiten einer konjunkturellen Abschwächung des Marktes und der damit einhergehenden sinkenden Nachfrage nach neuen Fahrzeugen haben viele Hersteller Kostensenkungs- und Effizienzprogramme innerhalb ihrer Organisation angekündigt bzw. schon gestartet.“ Entsprechend müsse auch Magna „als ein globaler Zulieferer – ebenso wie andere Zulieferer und Hersteller – diese Marktschwankungen adaptieren und wird deswegen seine Organisation einer Analyse unterziehen, um eventuelle Kosteneinsparpotenziale zu identifizieren“. Es gehe darum, „weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und Produktionsstandorte abzusichern“.