Die größte Casinos-Austria-Aktionärin, die tschechische Sazka-Gruppe von Milliardär Karel Komarek, verhandelt schon seit geraumer Zeit mit der staatlichen Beteiligungsholding ÖBAG über einen Syndikatsvertrag. Laut "Kurier" (Montag) ist Sazka bereit, nicht nur für die Casinos-Zentrale in Wien, sondern für alle Betriebe eine Standortgarantie abzugeben. Auch eine Jobgarantie soll es geben.
Ebenso versprechen die Tschechen, Bereiche nicht ins Ausland auszulagern, so die Zeitung ohne Nennung von Quellen. Bei der Sazka-Gruppe wollte man den Bericht auf APA-Anfrage nicht kommentieren. Nur so viel: die Verhandlungen mit der ÖBAG, der ein Drittel der Casinos Austria gehört, liefen schon eine ganze Weile. Laut "Kurier" könnte der Deal in wenigen Wochen stehen.
Zugeständnisse an die ÖBAG
Die Staatsholding soll zudem umfangreichere Vetorechte bekommen, als im Aktiengesetz für eine Sperrminorität vorgesehen sind. Die Vetorechte sollen auch für alle operativen Entscheidungen gelten, wenn sie von größerer Relevanz für die Casinos Austria sind.
Die Syndikatsvereinbarung soll auf 15 Jahre befristet werden. In bestimmten Fällen jedoch könne Komarek vorzeitig kündigen, etwa wenn die Politik die Steuern erhöht oder falls die 2027 auslaufende Lotteriekonzession nicht verlängert wird.
Die ÖBAG würde auch das Nominierungsrecht für den Aufsichtsratschefund den Vorstandsvorsitz erhalten. Zum derzeitigen Vorstandsduo Bettina Glatz-Kremsner (CEO) und Martin Skopek (früher im Management von Komareks KKCG und Ex-Erste-Group-Manager) gibt es dem Bericht zufolge keine Diskussionen.
Als Nachfolger von Aufsichtsratspräsident Walter Rothensteiner habe die ÖBAG den langjährigen Erste-Boss Andreas Treichl ins Spiel gebracht, dieser habe müsse "nur noch Ja sagen".