Die Pleitebank Hypo Alpe Adria beschäftigt weiter die heimische Justiz. Die Staatsanwaltschaft hat neuerlich Anklage wegen Untreue gegen die Ex-Vorstände Wolfgang Kulterer, Günter Striedinger und andere eingebracht. Diesmal geht es um das Schlosshotel Velden, der Schaden liegt im zweistelligen Millionenbereich. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.
"Teuerster Spatenstich"
2003 hatte die Hypo das jahrelang leergestandene "Schloss am Wörthersee" - durch die gleichnamige Fernsehserie war der Bau berühmt geworden - dem deutschen Playboy Gunther Sachs abgekauft. Die Bank zahlte 22 Millionen Euro für die Liegenschaft, zu der auch 6,5 Hektar Grund gehörten. Der damalige Landeshauptmann Jörg Haider wollte es zu einem Luxushotel ausbauen lassen. Der damalige Hypo-Chef Wolfgang Kulterer sprach im November 2005 beim Start der Umbauarbeiten vom "teuersten Spatenstich meiner Karriere".
Inklusive Kaufpreis dürften an die 120 Millionen Euro in das Projekt geflossen sein. Allerdings war niemand bereit, das Hotel um einen derartigen Preis zu erwerben. 2011 verkaufte die inzwischen notverstaatlichte Hypo die Immobilie um 50 Millionen. Euro an den Milliardär Karl Wlaschek. Seit 2012 betreibt die Falkensteiner Gruppe das Hotel.
Jahrelange Ermittlungen
Jahrelang wurde in der Causa ermittelt. Nun wurde Anklage erhoben. Das bestätigt der Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt, Christian Liebhauser-Karl. "Es geht um den Vorwurf der Untreue im zweistelligen Millionenbereich", so Liebhauser-Karl. Die Frist für eventuelle Einsprüche gegen die Anklage ist noch nicht abgelaufen. Sollte es solche geben, muss sich das Oberlandesgericht Graz damit befassen.