Casinos-Austria-Chefin Bettina Glatz-Kremsner klagt die von der Liste Jetzt gegründete Online-Plattform "ZackZack.at" wegen eines Online-Berichts am Handelsgericht Wien auf Unterlassung und Urteilsverkündung. Es handelt sich um den am 21. Jänner 2020 veröffentlichten Text "Millionen für Kurz-Vize - Bettina Jackpot".

Casinos-Sprecher Patrick Minar bestätigte auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht der "Presse" (Online-Ausgabe). Im ersten Absatz des namentlich nicht gekennzeichneten "ZackZack.at"-Artikels wird der Casinos Chefin "eine türkise Karriere - aus Intrigen, Parteibuchwirtschaft und Privilegien" vorgehalten. Der Text dreht sich um die betriebliche Altersvorsorge von Glatz-Kremsner. Rechtsanwalt Gerald Ganzger hat im Namen der Casinos-Chefin am Freitag eine Klage gegen den Bildungsverein Offene Gesellschaft, Eigentümer und Medieninhaber von "ZackZack.at", eingebracht. Herausgeber von "ZackZack.at" ist der ehemalige Nationalratsabgeordnete Peter Pilz, als Chefredakteur fungiert Thomas Walach.

"Ohne Substrat angeschüttet"

In der Klage wird der "ZackZack"-Text als "ehrenrührig, kreditschädigend reißerisch und gröblichst ehrabschneidend" bezeichnet. Glatz-Kremsner sei bereits seit 30 Jahren bei den Casinos Austria beschäftigt und seit 13 Jahren Vorständin, sagte Ganzger zur APA. Neben der Urteilsveröffentlichung auf "ZackZack.at" will der Anwalt auch eine Urteilsveröffentlichung auf oe24.at und oe24.TV erreichen, weil Pilz dem Medium ein Interview zu der Causa gegeben habe.

Die Grenzen der Meinungsfreiheit seien überschritten, im entsprechenden Text werde "ohne Substrat eine erfolgreiche Frau angeschüttet", so der Anwalt. Neben der "üblen Nachrede" ortet Ganzger im Text auch einen "unguten sexistischen Ton".