Die Ratingagentur Fitch hat ihre Bewertung für den Flugzeugbauer Boeing gesenkt. Sie stufte das langfristige Kredit-Rating herunter auf "A-" von zuvor "A" und begründeten den Schritt mit gestiegenen Risiken wegen der Schwierigkeiten mit den Flugzeugen des Typs 737 MAX, die derzeit am Boden bleiben müssen. Die Probleme mit den Maschinen hätten dazu geführt, dass das Finanzpolster des Konzerns deutlich geschrumpft sei, hieß es.
Boeing hat indes ein neues Software-Problem bei dem mit Flugverboten belegten Krisenjet gefunden, das eine Wiederzulassung erschweren könnte. "Wir nehmen die notwendigen Updates vor", teilte Boeing am Freitag mit. Dabei arbeite das Unternehmen mit der US-Flugaufsicht FAA zusammen und halte Kunden und Zulieferer auf dem Laufenden. "Unsere oberste Priorität ist, dass die 737 Max sicher ist und alle regulatorischen Vorgaben erfüllt sind, bevor sie wieder in den Betrieb geht."
Die 737 Max ist seit März 2019 wegen zwei Abstürzen, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, rund um den Globus mit Flugverboten belegt. Als entscheidende Ursache der verheerenden Unglücke gilt eine fehlerhafte Steuerungsautomatik der Boeing-Flugzeuge. Das nun aufgetauchte, neue Problem wurde laut informierten Quellen bei der Finalisierung des Updates ausgerechnet dieser Software festgestellt, die als entscheidende Hürde für eine Wiederzulassung gilt. Dadurch könnte sich das Verfahren noch länger hinziehen.
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA erklärte in einem Statement lediglich, dass bei der angestrebten Wiederinbetriebnahme der 737 Max ein gründlicher Prüfungsprozess befolgt werde, bei dem die Behörde mit anderen internationalen Regulierern kooperiere. Es gebe keinen Zeitplan darüber, wann diese Arbeiten abgeschlossen werden.