Die staatliche Förderbank aws bereitet einen neuen Start-up-Fonds vor, der in junge, innovative Unternehmen investieren soll. Ein sogenannter Technologie-, Innovations- und Wachstums-Fonds steht im Regierungsprogramm der türkis-grünen Regierung. Die nicht mehr im Amt befindliche ÖVP/FPÖ-Regierung hatte im Mai kurz vor der Regierungskrise bereits einen derartigen Fonds im Ministerrat fixiert.

Der geplante Technologie-, Innovations- und Wachstums-Fonds soll in den nächsten Monaten auf Schiene gebracht werden und könnte im zweiten Halbjahr operativ starten. "Wir sind jetzt dabei die technischen Details auszuarbeiten", sagt aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister. Unter anderem müsse noch der Investitionsfokus mit dem Wirtschaftsministerium abgeklärt werden.

Im ÖVP/Grünen-Regierungsprogramm vom Jänner 2020 heißt es zum geplanten Fonds: "Aufbau eines nationalen staatlich kofinanzierten Technologie-, Innovations- und Wachstums-Fonds, der Risikokapital zur Verfügung stellt und so die nachhaltige Etablierung von europäischen Schlüsseltechnologien unterstützt (aufbauend auf bestehende Mittelstands- und Gründerfonds)."

Die damalige und aktuelle Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hatte im Mai 2019 die Eckpunkte des geplanten Fonds präsentiert. Daran soll sich beim zweiten Anlauf auch nichts grundlegendes ändern. Der Fonds soll mit 100 Millionen Euro dotiert werden, 50 Millionen Euro von der öffentlichen Hand und rund 50 Millionen Euro von privaten Geldgebern, unter anderem Investoren, Banken und Stiftungen. In den nächsten drei bis vier Jahren könnten dann mit dem neuen Fonds weitere 500 Millionen Euro privates Risikokapital von Business Angels mobilisiert werden.

Der aws Mittelstandsfonds und der aws Gründerfonds werden erst 2025 bzw. 2026 geschlossen, investieren aber aktiv nur mehr bis zur Jahresmitte bzw. bis zum Ende des Jahres. Der Mittelstandsfonds mit 70 Millionen Euro Fondsvolumen und fünf aktiven Beteiligungen kann bisher 13 erfolgreiche Exits vorweisen. Der Gründerfonds mit 68,5 Millionen Euro Fondsvolumen hat bisher in 33 Unternehmen investiert und sechs Exits verzeichnet. Der schrittweise Verkauf der Beteiligungen in den nächsten Jahren soll Geld in den Technologie-, Innovations- und Wachstums-Fonds spülen.

Die aws will dem Wirtschaftsministerium bald Details zum neuen Technologie-, Innovations- und Wachstums-Fonds vorlegen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran", so aws-Geschäftsführer Sagmeister. Man werde "da relativ schnell sein".