Zum ersten Mal seit 15 Jahren hat die steirische Industrie zu ihrem traditionellen Neujahrscocktail auch die Mitglieder der Landesregierung eingeladen. Dass diese nicht vollzählig erschienen sind, hatte mit dem zeitgleichen Empfang der Regierung zu tun. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und LH-Vize Anton Lang stießen im Laufe des Abends dennoch dazu, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl war der Einladung ebenfalls gefolgt.
Diese neue Einladungspolitik der Spitze der steirischen IV um Präsident Georg Knill, die Vizepräsidenten Franz Mayr-Melnhof und Franz Kainersdorfer sowie Geschäftsführer Gernot Pagger ist auch als Vertrauensvorschuss zu werten. Denn man zeigt sich sowohl mit dem Programm der ÖVP-SPÖ-Regierung in der Steiermark als auch mit dem Regierungsprogramm der türkis-grünen Koalition auf Bundesebene durchaus zufrieden, wie Knill betont.
Beide Programme „können gute Grundlage dafür sein, auch in konjunkturell schwierigem Fahrwasser einen klaren Kurs in Richtung Erhalt und Ausbau unserer Wettbewerbsfähigkeit einzuschlagen“. Dass sich in der steirischen „Agenda weiß-grün“ zahlreiche Punkte aus dem – kurz vor der Landtagswahl präsentierten – Industriepapier, „Lösungen für die Steiermark“, wiederfinden, mache ihn „stolz und dankbar“. Dieser Weg stelle „nicht die Interessen politischer Parteien, sondern die Interessen aller Menschen in unserer wunderbaren Heimat in den Mittelpunkt. Das war nicht immer so“, betont Knill. Besonders wohlwollend wird dabei das steirische Bekenntnis, keine neuen Schulden zu machen, hervorgehoben. Entscheidend sei nun, 2020 als das „Jahr der Umsetzung“ auszurufen. „Es liegt nun an der Landesregierung, rasch und wirksam die Umsetzung dieses Programms voranzutreiben. Wir, die steirische Industrie, stehen ihnen dabei als aktiver Partner zur Seite.“
Ein Befund, mit dem Knill unter den mehr als 200 Gästen, darunter zahlreiche Lenker von steirischen Leitbetrieben, viel Zustimmung erntete. Neben Managern und Unternehmern aus der gesamten Steiermark waren u. a. auch die Präsidenten von Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer, Josef Herk und Franz Titschenbacher, der IV-Einladung gefolgt. Mit den Rektoren Harald Kainz (TU Graz), Martin Polaschek (KF Uni Graz) und Karl Peter Pfeiffer (wissenschaftlicher Leiter der FH Joanneum) waren auch die heimischen Forschungseinrichtungen hochrangig vertreten.