Liang habe das Gefängnis Donnerstagfrüh verlassen, bestätigte sein Anwalt Gero von Pelchrzim. Damit wurde das letzte Drittel der Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Zuvor hatte der "Spiegel" über die Freilassung berichtet.
"Er ist dankbar, wieder zu Hause zu sein. Die letzten zwei Jahre in amerikanischen Gefängnissen haben ihm sehr zugesetzt", sagte Pelchrzim am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Er und sein Mandant konzentrierten sich nun auf die Verteidigung gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Braunschweig im Betrugsprozess rund um den Dieselskandal.
Liang, der mittlerweile im Ruhestand ist, war der erste langjährige Volkswagen-Mitarbeiter, der aufgrund der Dieselaffäre in den Vereinigten Staaten zu einer Haftstrafe verurteilt worden war.
Nach Liang hatte die US-Justiz auch den ehemaligen VW-Manager Oliver Schmidt ins Gefängnis geschickt. Dieser war im Dezember 2017 wegen seiner Rolle bei den Abgasmanipulationen zu sieben Jahren Gefängnis und 400.000 Dollar Geldstrafe verurteilt worden. Im Fall Liangs lautete die Strafe drei Jahre und vier Monate sowie 200.000 Dollar.
Im September 2015 hatte VW nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden und Recherchen von Wissenschaftern eingeräumt, mit einer speziellen Software in großem Stil Diesel-Abgastests manipuliert zu haben. Neben Milliarden an Rechtskosten gab es auch strafrechtliche Ermittlungen in Deutschland, den USA und weiteren Ländern.