Der Präsident der Wirtschaftskammer (WKÖ), Harald Mahrer, nahm die gestrige Konjunkturprognose der Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zum Anlass, um für mehr Investitionsanreize und steuerlicheEntlastungen für die Arbeitnehmer zu plädieren. Denn noch laufe die Binnenkonjunktur gut - im Gegensatz zur exportlastigen Industrie, die stark unter dem internationalen Umfeld leide.
"Gerade im nächsten und übernächsten Jahr brauchen wir gar keine Belastungen für die Mitarbeiter. Es braucht mehr Netto vom Brutto", so Mahrer. Noch wichtiger sei aber, dass eine neue Regierung Investitionsunterstützung betreibe. Denn die Investitionsneigung sei gesunken, wie auch die OeNB in ihren Zahlen gezeigt habe.
1,1 Prozent Wachstum 2020
"Wir brauchen kein Konjunkturpaket - wir befinden uns ja nicht in einer Rezession - aber eine klare Investitionsunterstützung", sagte Mahrer. Die Wirtschaftskammer schlage diesbezüglich bereits seit Längerem Investitionsfreibeträge vor.
Die OeNB hat am gestrigen Freitag ein deutlich schwächeres Wachstum für die heimische Wirtschaft vorausgesagt als bisher. Für 2020 rechnet die Notenbank nur noch mit einem Wachstum von 1,1 Prozent, das sind um 0,5 Prozentpunkte weniger als noch bei der Prognose vom vergangenen Juni. Die darauffolgenden Jahre dürften allerdings wieder eine leichte Erholung bringen. So wird für 2021 ein BIP-Anstieg von 1,5 und für 2022 ein Plus von 1,6 Prozent avisiert.