Die Deutsche Bundesbank beurteilt die Aussichten für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr deutlich trüber als noch im Juni. Sie erwartet für 2020 nun nur noch einen kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 Prozent statt von 1,2 Prozent wie noch im Juni, teilte sie am Freitag mit. Die Konjunkturflaute werde auch im laufenden Winterhalbjahr anhalten.
Die gesamtwirtschaftliche Leistung werde nur sehr verhalten wachsen. "Dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleitet, ist aus heutiger Sicht aber nicht zu erwarten." Allmählich werde die aktuelle Schwächephase überwunden.
Für heuer rechnet die Bundesbank nun mit einem Wachstum von 0,5 Prozent statt wie zuletzt noch prognostiziert von 0,6 Prozent. 2021 soll es den Vorhersagen zufolge aber wieder deutlicher aufwärtsgehen. Die Bundesbank geht dann von einem Wachstum von 1,4 Prozent aus statt von 1,3 Prozent wie noch im Juni geschätzt. Auch 2022 traut sie der Wirtschaft ein Plus von 1,4 Prozent zu. Es gebe allerdings nach wie vor Risiken. "Es bestehen weiterhin außenwirtschaftliche Gefahrenherde, die den Abschwung der Industrie verschärfen und verlängern können", erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann.